Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Mai 2022 - Albrecht Puhlmann

Albrecht Puhlmann
BEGEGNUNG MIT DER OPER ZUM THEMA "SANIERUNG" 

Die Schließzeit rückt näher – am 30. Juli fällt mit dem Ende der Vorstellung, „Götterdämmerung“, der Vorhang für voraussichtlich fünf Jahre.

An anderen Orten hebt er sich – und diese anderen Orte, die Ersatzspielstätten der Oper, unter diesen wiederum insbesondere die Oper am Luisenpark (OPAL), waren das Thema der „Begegnung“ am 24. Mai. Albrecht Puhlmann hat, mit informativen Folien, gezeigt, wo sich in und um Mannheim ab September 2022 die Vorhänge heben: im alten Kino auf Franklin, im Tanzhaus in Käfertal, im Studio Werkhaus, im Pfalzbau in Ludwigshafen, im Barocktheater in Schwetzingen, im Musensaal des Rosengartens und eben in der OPAL, deren Entstehen man täglich in der Theodor-Heuss-Anlage in Neuostheim beobachten kann.

Dass es mit dem einfachen Entschluss, diese genannten Bühnen zu bespielen, bei Weitem nicht getan ist, hat der Opernintendant eindrücklich vor Augen geführt. Detailplanung war und ist gefragt, Abstimmung mit der jeweiligen Spielstätte und eine aufwändigere Bedarfsplanung, als man es von der gewohnten Bühne kannte.

Nach all diesen organisatorischen und planerischen Überlegungen lässt sich nunmehr sagen: In der OPAL werden die einzelnen Produktionen (es werden wohl insgesamt fünf Premieren sein) im Block gespielt, bevor die nächste Produktion folgt – ein rascher Kulissenwechsel ist in der OPAL nicht möglich, daher erfordert diese Bühne diesen Stagione-Betrieb. Das Barockschloss in Schwetzingen wird die Mozartbühne sein (den Anfang macht diese Spielzeit schon „Cosi fan tutte“), hier wird es ca. drei Terminblöcke pro Spielzeit geben, achtzehn Vorstellungen insgesamt. Der Musensaal wird für die konzertante Oper stehen sowie für die Familienoper. Und der Pfalzbau schließlich bietet uns die großen Werke des Mannheimer Repertoires sowie Tanzproduktionen. Hier können wir uns auf 35 bis 40 Vorstellungen pro Spielzeit freuen. Es beginnt dort im Januar/Februar 2023.

Eine wirkliche Herausforderung stellt die Akustik dar, insbesondere in der OPAL wiederum, denn hier lässt sich ja nicht auf bereits Erprobtes zurückgreifen. Es sind drei bewährte und erfahrene Akustiker am Werk – wir können auf deren Professionalität bauen.

Was bei dieser „Begegnung“ auch visuell deutlich wurde: Alle Ersatzspielstätten sind mit dem öffentlichen Personennahverkehr sehr gut erreichbar, mit Straßenbahn und Bus. Und um das Schwetzinger Barockschloss zu erreichen, ist eventuell auch angedacht, einen Shuttle einzurichten. Dieser Shuttle-Service wird bereits beim „Mannheimer Sommer“ (16.-26. Juni) angeboten und entsprechend der Resonanz könnte die Idee dann auch für die Interimszeit übernommen werden.

Die Schließzeit unseres Theaters wird, auch das hat der Abend der „Begegnung“ deutlich gemacht, keine Zeit der Entbehrung, sondern im Gegenteil: Wir haben allen Grund, uns auf diese Zeit zu freuen. Wir können ganz neue Theatererfahrungen machen, wir werden weiterhin reiche Theater-, Tanz- und Opernerlebnisse haben. Freuen wir uns darauf!

Text: Heidrun Kämper
Fotos: Petra Eder