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Oper - Januar / Februar 2024

Liebe Opernfreund*innen,

Wir sind froh, Ihnen den ersten Schwung an Premieren an verschiedensten Spielstätten präsentiert zu haben. Der neue Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli konnte mit der konzertanten Premiere von »Turandot« seine Expertise voll ausspielen und in fünf Vorstellungen den Musensaal im Rosengarten zu einem gewaltigen Klangtempel verwandeln. Dass Brignoli allerdings nicht nur die große italienische Oper bedient, sondern ebenso gewillt ist, sich an Neues zu wagen, zeigt die bevorstehende Premiere von Mussorgskys »Boris Godunow« – dieser hochaktuellen großen russischen Oper mit ihrem immensen Klangreichtum und ihren bahnbrechenden Massenszenen.

Als große Premiere im Februar freuen wir uns, mit Ihnen wieder Hans Thomalla als Komponist einer Uraufführung am Haus begrüßen zu dürfen. Nach der erfolgreichen Song-Oper »Dark Spring« (2020) wird uns der Komponist im Folgewerk »Dark Fall«, nach Motiven aus Goethes »Wahlverwandtschaften«, im Schlosstheater Schwetzingen mit einer weiteren Uraufführung begegnen. Besonders froh sind wir, zu beiden Premieren eine Fülle an Begleitveranstaltungen präsentieren zu können und Ihnen Möglichkeiten der Hinführung, Reflexion und Vertiefung zu bieten:
Seien Sie gespannt auf Sergej Eisensteins Filmklassiker »Iwan der Schreckliche« (Cinema Quadrat) und eine hochkarätige Podiumsdiskussion mit FAZ-Russland-Korrespondentin Kerstin Holm und Dr. Ricarda Vulpius über russische Außenpolitik seit Iwan IV.! In einem Liederabend am 07.01. werden Bariton Ilya Lapich und Pianist Leonhard Dering den Motiven von Tod, Schrecken und Erlösung nachspüren und mit Mussorgskys »Lieder und Tänze des Todes« musikalisch und atmosphärisch den Weg zur Premiere von »Boris Godunow« ebnen. Zur Premiere »Dark Fall« stellt sich der Komponist Hans Thomalla in einem Portraitkonzert in der Kulturkirche Epiphanias sogar ganz persönlich vor und bietet Einblicke in seine musikalische Welt – eine einmalige Gelegenheit!
Weiterhin laufen bei uns: an Silvester feierlich eingeweiht, »Die Fledermaus« in einer für den Musensaal eingerichteten Fassung mit Elementen der beliebten Mannheimer »Fledermaus« von Friedrich Meyer-Oertel, Kurt Weills sozialkritisches Bühnenspiel »Der Silbersee« in der Alten Schildkrötfabrik sowie das partizipative Musiktheater »Der Wal«.
So sehr uns die großen Bühnenwerke und Premieren auch begeistern, so schön ‚anders‘ sind weiterhin unsere Reihen »Musiksalon« und »greeNTO«. Wir durften im vergangenen Monat die Lobby im Werkhaus als neuen Heimatort des Musiksalons mit einem Kammermusikabend eröffnen. Mit Liedern von Mahler, Berg und Strauss schufen wir in der Mannheimer Kunsthalle innige Momente, rund um Mensch und Naturauffassung. Seien Sie auch in den nächsten Monaten dabei, wenn wir im Musiksalon die Schätze der Kammermusik, der Liedkunst und so manch anderes Format in familiärer Atmosphäre hochleben lassen!

Herzlichst

Ihr Opernteam

Premieren:


Premiere: So, 28.01.2024, Pfalzbau Ludwigshafen, 17.00 Uhr
Boris Godunow
Oper von Modest Mussorgsky
in russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Vorstellungen nur bis 11.02.2024


Gibt es einen Ausweg aus dem Teufelskreis des Unrechts und des zum Gesetz gewordenen Leidens? Die Tragödie eines herrschenden Verbrechers, den Gewissensbisse plagen, und das Schicksal des Volkes, das zwischen fanatischem Rausch und Selbstpeinigung schwankt, bilden den Kern von Modest Mussorgskys Oper »Boris Godunow«. Die Oper erzählt vom Zaren Boris, der des Mordes am jungen Thronfolger Dimitri beschuldigt wird, und von einem jungen Mann, der sich für den durch ein Wunder geretteten Dimitri ausgibt, um den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen. Der Reichtum an Orchesterklangfarben und die überwältigende Kraft der Massenszenen machen die 1874 uraufgeführte Oper zu einem der originellsten Werke des 19. Jahrhunderts und gleichzeitig zu einem fest im Opernkanon verankerten Meisterwerk. Das Team um Regisseur Lorenzo Fioroni (»Die Krönung der Poppea«, »Hippolyte et Aricie«) bringt eine Darstellung des zum Erschrecken aktuellen Stoffes in all seiner Gewalt und Pracht auf die Bühne, reflektierend über die Natur des Krieges, des Glaubens und der Geschichtsschreibung.

Musikalische Leitung: Roberto Rizzi Brignoli
Regie: Lorenzo Fioroni
Bühne und Video: Paul Zoller
Kostüme: Sabine Blickenstorfer
Licht: Florian Arnholdt
Chordirektor: Alistair Lilley
Dramaturgie: Mark Schachtsiek / Polina Sandler
Kunst & Vermittlung: Oliver Riedmüller
Mit: Mit Yaara Attias, Julia Faylenbogen, Rita Kapfhammer, Maria Polańska, Marie-Belle Sandis; Evez Abdulla, Marcel Brunner, Christopher Diffey, Sung Ha, Jordan Harding, Rafael Helbig-Kostka, Ilya Lapich, Jonathan Stoughton, Bartosz Urbanowicz, Raphael Wittmer, Patrick Zielke; Opernchor, Extrachor, Statisterie und NTO.

Mehr zu Boris Godunow:

Sterb(l)ich in Liedern | Musiksalon // Lied: Ilya Lapich und Leonhard Dering | am 07.01.2024
Film & Oper: »Iwan der Schreckliche« | Filmklassiker von Sergej Eisenstein | am 21.01.2024
Der Zar und sein Imperium | »Boris Godunow« als Auseinandersetzung mit der Geschichte Russlands | am 03.02.2024

Premiere: Do, 29.02.2024, Schlosstheater Schwetzingen, 19.30 Uhr
Dark Fall
Oper in 12 Szenen von Hans Thomalla nach Motiven aus Goethes »Wahlverwandtschaften« | Uraufführung
Libretto vom Komponisten in Zusammenarbeit mit Juliana Spahr
Arientexte von Joshua Clover
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Vorstellungen nur bis 08.03.2024

»Dark Fall« ist eine Oper über Liebe, Verlangen und Autonomie im Alter. Im Zentrum des Stücks steht Ellen, eine verheiratete Frau, die trotz deutlicher erster Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung auf ihre Autonomie und Entscheidungsfähigkeit besteht und ihren Ehemann Curtis für eine neue Beziehung mit dem langjährigen Familienfreund Owen verlässt. Die Oper stellt die Frage, ab welchem Punkt wir als nicht mehr in der Lage gelten, Kontrolle über uns selbst zu behaupten: Wo endet die Autonomie, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, sich zu verlieben und auch sich zu entscheiden, einen Menschen zu verlassen?
»Dark Fall« basiert auf Motiven aus Goethes »Wahlverwandtschaften«, stützt sich aber auch auf reale Erfahrungsberichte und Erzählungen. Als Schwesterstück zur erfolgreichen Uraufführung »Dark Spring« (2020) führt Hans Thomalla mit »Dark Fall« die ebenso mutige wie feinfühlige Auseinandersetzung mit den besonders fragilen Stadien des menschlichen Lebens – Jugend und Alter – fort. Regisseurin Barbora Horáková (»Dark Spring«, »Die Hochzeit des Figaro«) greift den Faden des Vorgängerwerks auf und spürt Verbindung und Neuanfang nach.

Kompositionsauftrag des Nationaltheaters gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung

Musikalische Leitung: Alan Pierson
Regie: Barbora Horáková
Bühne & Kostüme: Annemarie Bulla
Dramaturgie: Cordula Demattio
Kunst & Vermittlung: Oliver Riedmüller
Mit: Lila Chrisp, Estelle Kruger; Thomas Berau, Uwe Eikötter, Statisterie und NTO

Mehr zu Dark Fall:

Einführungssoirée mit Probenbesuch | am 22.02.2024
Film & Oper: »Wolke 9« | am 25.02.2024
Portraitkonzert Hans Thomalla | Musiksalon // Extra: Der Komponist von »Dark Spring« & »Dark Fall« stellt sich vor | am 28.02.2024

Repertoire
Bis Di, 16.01.2024 – Musensaal im Rosengarten
Die Fledermaus
Operette von Johann Strauss | szenisch eingerichtet für den Musensaal im Rosengarten
In deutscher Sprache

Champagner, Kostüme und Intrigen. Was wäre ein Maskenball ohne ein bisschen Spaß? Das denkt sich auch Eisenstein, als er sich von seinem Freund Dr. Falke, auch die Fledermaus genannt, dazu überreden lässt, einen Maskenball zu besuchen, anstatt seine achttägige Arreststrafe anzutreten. Eisensteins Kammerzofe Adele ist unter falschem Vorwand ebenfalls auf dem Weg dorthin. Frau Eisenstein, alleine im Haus zurückgelassen, empfängt einen Tipp zum Aufenthaltsort ihres Mannes und zögert nicht lange: Als ungarische Gräfin maskiert, erscheint sie unerkannt ebenfalls auf dem Ball, um sich an ihrem Mann zu rächen. Pünktlich zu Silvester kommt Johann Strauss' Operettenklassiker in einer neu erarbeiteten Fassung auf die Bühne des Rosengartens. Regisseurin Stephanie Schimmer greift dazu auf Kostüme und Bühnenbildelemente der beliebten Mannheimer »Fledermaus« von Friedrich Meyer-Oertel zurück und inszeniert ein turbulentes Spiel zwischen Walzerseligkeit und bös-charmantem Schmäh. Für allerbeste Silvester-Laune sorgt nicht zuletzt der vielfach preisgekrönte Kabarettist und Entertainer Lars Reichow in der Rolle des Gefängniswärters Frosch.

Musikalische Leitung: Jānis Liepiņš
Regie und Fassung: Stephanie Schimmer
Chordirektor: Alistair Lilley
Dramaturgie: Cordula Demattio

Mit: Marie-Belle Sandis/ Schachar Lavi, Estelle Kruger, Amelia Scicolone, Nataliia Shumska; Thomas Berau, Nikola Diskić, Joachim Goltz, Rafael Helbig-Kostka, Lars Reichow, Raphael Wittmer, Opernchor und NTO.

Wiederaufnahme:


Ab Fr, 23.02.2024 – Pfalzbau Ludwigshafen | 19.00 Uhr
Carmen
Opéra-comique von Georges Bizet
In französischer Sprache mit deutschen und türkischen Übertiteln

Es ist eine Geschichte von unten: Die Zigarettenwerksarbeiterin Carmen bringt den braven Unteroffizier José dazu, seine Braut zu verlassen und zu desertieren, bis sie sich dem Stierkämpfer Escamillo zuwendet. José erträgt diese Demütigung nicht und ersticht seine ehemalige Geliebte. Für Regisseurin Yona Kim ist Carmen zugleich das Traumbild und Schreckgespenst einer bürgerlichen Welt, die sie gleichzeitig fürchtet und heimlich ersehnt.

Musikalische Leitung: Roberto Rizzi Brignoli
Regie: Yona Kim
Bühne: Herbert Murauer
Kostüme: Falk Bauer
Dramaturgie: Cordula Demattio/Albrecht Puhlmann
Licht: Reinhard Traub
Chordirektor: Alistair Lilley
Kinderchor: Anke-Christine Kober
Choreografie: Luches Huddleston jr.

Mit: Zsuzsanna Ádám/Seunghee Kho, María Fernanda Iwasaki, Shachar Lavi/Jelena Kordić, Maria Polańska/Nataliia Shumska, Amelia Scicolone/Yaara Attias; Marcel Brunner/Thomas Jesatko, Christopher Diffey, Nikola Diskić/Joachim Goltz,
Jordan Harding, Irakli Kakhidze, Raphael Wittmer/Niklas Mayer, Opernchor, Kinderchor, Statisterie und NTO

Musiksalon:

In der beliebten Musiksalon-Reihe wird nach wie vor den intimeren Gattungen und Formaten nachgespürt. In den vergangenen Monaten hat sich dabei besonders die Lobby im Werkhaus mit seiner familiären und warmen Atmosphäre als angenehmer Veranstaltungsort herausgestellt. Doch auch in anderen bereits bewährten Veranstaltungsorten freuen wir uns, Sie begrüßen zu dürfen. Besonders spannend: Der Komponist der UA »Dark Fall«, Hans Thomalla, stellt sich in einem Gesprächskonzert in der Kulturkirche Epiphanias vor.


So, 07.01.2024 – Gläsernes Foyer, Pfalzbau Ludwigshafen, 17.00 Uhr
Sterb(l)ich in Liedern
Musiksalon // Lied: Ilya Lapich und Leonhard Dering

Hat der Tod nur seine schreckliche Seite? Oder auch eine befreiende? – Passend zur Premiere von »Boris Godunow« machen Bariton Ilya Lapich und Pianist Leonhard Dehring die »Lieder und Tänze des Todes« des visionären Modest Mussorgsky (1839 – 1881) zum Zentrum eines besonderen Abends für Stimme und Klavier. Tschaikowskys »Romanzen« handeln von der Vergänglichkeit des Seins zwischen Liebe und Tod und vom Verlangen der Toten nach dem Leben. Alban Bergs »Vier Gesänge« beschreiben die Sehnsucht nach ewigem Schlaf angesichts der Last des Lebens und die Schönheit des Todes, Skriabins 10. Klaviersonate befasst sich mit dem schwerelosen Leben der Insekten. Mussorgsky zuletzt porträtiert den Tod in vier Szenen: Er entreißt einer sich wehrenden Mutter das Kind, er verführt als Ritter eine Fieberkranke, er tanzt einen betrunkenen Bauern im Schneesturm in den Schlaf, er zieht als Feldherr über ein Schlachtfeld. »Schlafen, Schlafen, nichts als Schlafen! / Kein Erwachen, keinen Traum!« (C. F. Hebbel)

Mit: Ilya Lapich (Bariton) und Leonhard Dering (Klavier)


Sa, 13.01.2024 – Studio Werkhaus, 19.00 Uhr
Der Wal
Musiksalon // Szene: Partizipatives Musiktheater | Uraufführung
In deutscher Sprache

Ein Wal ist gestrandet. Das passiert häufiger als wir denken, doch diesmal nicht irgendwo am Strand, sondern direkt hier bei uns. Einmal quer über alle Spuren der Autobahn liegt der Wal dem natürlichen Lauf der Dinge im Weg. Sofort stellt sich die Frage, wie man diesem sanften Riesen begegnet, der in unserer Überwasser-Welt so deplatziert wirkt. Warum kam der Wal hierher? Wie gehen wir mit dieser gewaltigen Masse Tier um, die uns mit der Größe und Verletzlichkeit der Natur konfrontiert? Als Krisenstab wird das Publikum ins Geschehen eingebunden und aufgefordert, gemeinsam eine Lösung zu finden, wie der Wal da wegkommt, damit das alltägliche Leben weitergehen kann. Komponist Alexander Schweiß, Regisseurin Valeria Ryzhonina, Librettist Oliver Riedmüller sowie Dramaturgin Polina Sandler entwickeln gemeinsam ein partizipatives Musiktheaterwerk, das als mobile Produktion für Menschen ab 16 Jahren Musiktheater nicht nur erreichbar, sondern auch aktiv erlebbar machen soll.

Für weitere Informationen zur Buchung sowie zu möglichen Terminen kontaktieren Sie: oliver.riedmueller@mannheim.de

Für die Vorstellung kommen wir direkt zu Ihnen in die Schule. Einzuplanen sind 90 Minuten Vorstellung inkl. Nachgespräch im Zeitraum zwischen 10 und 13 Uhr. Weitere Details zur Buchung, den Anforderungen vor Ort sowie Preise erhalten Sie bei: oliver.riedmueller@mannheim.de

Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Programm »Innovationsfonds Kunst«

Komposition: Alexander R. Schweiß
Libretto: Oliver Riedmüller
Mitarbeit Konzept / Libretto: Polina Sandler
Regie: Valeria Ryzhonina
Bühne & Kostüme: Viktoria Strikić
Dramaturgie: Eszter Orbán
Kunst & Vermittlung: Oliver Riedmüller
Mit: Thomas Jesatko, Carmen Yasemin Ipek (Moderation), Johanna Pschorr (Posaune), Christine Wittmann (Violoncello), Carsten Bolz (Klarinette), Aaron Brömmelhaup / Eva Bühnen (Stimmen aus dem Radio)


Sa, 20.01.2024 – Gläsernes Foyer, Pfalzbau Ludwigshafen | 19.30 Uhr
Zu acht
Musiksalon // Klassik: Schuberts großes Oktett von 1824

Zu Recht beliebt und berühmt ist Franz Schuberts großes Oktett D 803 in F-Dur bei Kammermusikfans in aller Welt. Allein schon diese Besetzung! Zwei Violinen, eine Bratsche, Cello und Kontrabass, dazu Klarinette, Horn und Fagott – ein Miniatur-Sinfonieorchester hat sich der Wiener Meister im Jahr 1824 gebaut. Zwar hatte der 27-Jährige schon mehrere Sinfonien geschrieben, doch mit genauerer Kenntnis von Beethovens Werken geriet er in eine schwere Schaffenskrise. So betrachtete er die immerhin einstündige Suite von pathetischen, lyrischen und übermütigen Sätzen als eine Vorstudie für die im Entstehen begriffene »Große Sinfonie« in C-Dur, die er ein Jahr später vollendete. Das Ensemble um Klarinettist Patrick Koch nimmt sich dieses Meisterwerkes an und wird die immer gesanglichen Themen Schuberts zum Blühen bringen.

Mit: Sabine Lehr (Violine), Orlando Fellows (Violine), Jihye Han (Viola), Hoang Nguyen (Violoncello), Christoph Prüfer (Kontrabass), Patrick Koch (Klarinette), Teodor Blagojevic (Horn), Antonia Zimmermann (Fagott)


Do, 22.02.2024 – Lobby Werkhaus | 19.30 Uhr
Piccolo in Concert
Musiksalon // Extra: Ein Instrument wird neu entdeckt

Francesco Viola hat Großes vor mit einem kleinen Instrument. Der Solo-Piccolist des Nationaltheater-Orchesters stellt im Musiksalon seine neue CD mit Konzerten für Piccoloflöte und Orchester von Baksa, Krek, Papandopulo und Hidas vor. Wie könnte man das Projekt besser beschreiben als mit den Worten des für sein Instrument brennenden Musikers? »Vier Wege zum Konzert für Piccolo und Orchester, aber auch vier Wege ins Herz und in die Volksmusiktraditionen Europas«, sucht der Flötist, der gemeinsam mit Dirigent Salvatore Percacciolo im Musiksalon Ausschnitte aus den Konzerten spielen wird. »Die vier Wege spiegeln sich in den Quattro Canti meiner Heimatstadt Palermo wider: Dieser historische Platz, der sich in alle Richtungen öffnet, erschien mir sofort als Metapher für mein Bestreben, das Piccolo-Repertoire zu bereichern, indem ich in jeden Winkel der Literatur des vergangenen Jahrhunderts vordringe! « – Im Musiksalon wird Viola seine CD vorstellen, einen Videotrailer präsentieren und Schnellzeichner Ernesto Lucas HO wird seine musikalischen Impressionen aufs Papier werfen. – Das wird spannend.

Mit: Francesco Viola (Piccoloflöte), Salvatore Percacciolo (Klavier), Ernesto Lucas HO (Zeichnungen), Albrecht Puhlmann (Gespräch)


Sa, 24.02.2024 – Studio Werkhaus | 19.30 Uhr
Lieder aus ernsterer Zeit
Musiksalon // Lied: Marcel Brunner und Doriana Tchakarova

Wir leben in ernsteren Zeiten. Fühlte sich der erste Weltkrieg noch vor kurzem wie eine lange vergangene Epoche an, so ist er durch die aktuellen Vorgänge wieder von erschreckender Gegenwärtigkeit. Grund genug für unseren Bassbariton Marcel Brunner, einen genaueren Blick auf die Kompositionen jener Zeit zu werfen, diese eigentümliche, fesselnde Musik zwischen Spätromantik und Moderne. Charles Ives und Hanns Eisler sind als Grenzgänger und politische Köpfe bekannt. Der gebürtige Wormser Rudi Stephan wiederum ist einer der interessantesten Köpfe der Kriegsgeneration, seine Werke gehören fast dem Jugendstil an. Die Entdeckung des Abends ist jedoch der traditionellere Mannheimer Komponist Robert Kahn (1865 – 1951), der als Jude 1938 nach England emigrieren musste. Sein ergreifender Liedzyklus »Gesänge aus ernster Zeit«, der sich unmittelbar mit dem Kriegsgeschehen auseinandersetzt, komplettiert den Abend von Brunner und seiner Begleiterin Doriana Tchakarova. – Eine CD ist geplant.

Mit: Marcel Brunner (Bariton), Doriana Tchakarova (Klavier)


Mi, 28.02.2024 – Epiphaniaskirche | 19.30 Uhr
Portraitkonzert Hans Thomalla
Musiksalon // Extra: Der Komponist von »Dark Spring« & »Dark Fall« stellt sich vor

In Kooperation mit der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim e.V.

Erfolge sind selten im schwierigen Geschäft der zeitgenössischen Oper. Nicht für den 1975 in Bonn geborenen Hans Thomalla, der seit 2007 Komposition in Chicago lehrt. Seine dritte Oper »Dark Spring« nach Wedekinds »Frühlingserwachen« verzückte 2020 nicht nur die Kritik, sondern auch das Mannheimer Publikum. Inzwischen liegt die »Song-Oper« auch als CD vor.
Doch nun kommt Thomallas zweiter Streich: »Dark Fall«. Wie der Name verrät, geht es hier um das Älterwerden, um das Vergessen. Und – ganz im Sinne der Operntradition – um die Liebe. Die Uraufführung am 29.02. im Schlosstheater Schwetzingen gab den Anlass, ihn in einem abwechslungsreichen Portraitkonzert mit dem renommierten Freiburger Ensemble Ascolta nach seiner künstlerischen Vision zu befragen. Auf dem Programm stehen u.a. die Kammermusikwerke »Wonderblock« und »wild.thing« sowie Songs aus »Dark Spring«.

Mit: Jake Ingbar (Countertenor), Naomi Schmidt (Leitung), Hans Thomalla (Gespräch), Ensemble Ascolta: Markus Schwind (Trompete), Andrew Digby (Posaune), Erik Borgir (Violoncello), Florian Hoelscher (Klavier), Hubert Steiner (E-Gitarre), Boris Müller und Pascal Pons (Schlagzeug), Hans Thomalla (Gespräch)

Familienkonzert:


So, 25.02.2024 – Gläsernes Foyer, Pfalzbau Ludwigshafen | 11.00 Uhr
Familienkonzert ganz nah
Ab 5 Jahren

Wer schon immer mal Instrumente ganz nah erleben wollte, die Finger auf den Tasten, Saiten und Klappen tanzen sehen wollte, der ist hier genau richtig. In diesem Konzert konzentrieren wir uns auf wenige Instrumente, die wir ganz genau kennenlernen – welche es diesmal sind? Kommt vorbei und findet es heraus!

Kunst & Vermittlung: Oliver Riedmüller
Mit: Nationaltheater-Orchester