Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

Site name

Führung durch das neue Schauspielhaus des Nationaltheaters

Thomas Henne

Bis das Nationaltheater in etwa fünf Jahren wieder ins alte und dann auch sanierte Haus am Goetheplatz zurückkehren kann, wurden zahlreiche Interimsspielstätten auserkoren, Säle angemietet und zuweilen auch bestehende umgebaut. Ein ganz besonderes Schmuckstück ist das Schauspielhaus „im Alten Kino“ der Franklin-Kaserne. Hier wurde aus dem Bestand der alten Kasernengebäude das Kino der Amerikaner in ein wunderbares Theaterhaus entwickelt, das zwar nicht alle Möglichkeiten und auch nicht die Dimension des Nationaltheaters am Goetheplatz aufweist, aber mit allem ausgestattet ist, was einen reibungslosen und modernen Vorstellungsbetrieb ermöglicht.

Hierzu gehört eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 10 Meter ebenso, wie 13 elektrische Hebezüge und eine zeitgemäße Licht- und Tontechnik. Diese wurde zum Teil aus dem alten Schauspielhaus übernommen und mit einigen Beamern, Followern und Moving Heads der aktuellen Technik ergänzt. Die Zuschauertribüne fasst 501 Sitzplätze und hat einen speziellen, mittig angeordneten, Bereich für RollstuhlfahrerInnen, der ohne Barrieren erreicht werden kann. Auch das Foyer bietet mit einer harmonischen Gestaltung Raum zum Entspannen und Plaudern mit (Theater-)FreundInnen. Die hellen bunten Farben tauchen das ganze Ambiente um den Saal in eine wunderbare Atmosphäre mit viel Wärme und Charme. Eine kleine Bühne ermöglicht auch im Foyer Kurzeinführungen und sonstige künstlerische Darbietungen.
Der Geschäftsführende Intendant, Tilmann Pröllochs sowie der Schauspielintendant Christian Holtzhauer, begrüßten am 5. Februar die rund 40 Gäste der Freunde und Förderer im Foyer des alten Kinogebäudes auf Franklin.
Beide führten in die Baugeschichte und die Besonderheiten des neuen Schauspielhauses ein, bevor der Technische Leiter, Christoph Frank und der Projektleiter Florian Napp in zwei Gruppen durch das Haus führten und gerne so manches aus der aufregenden Zeit der Ausbauphase erzählten. Die Probleme, dass Baufirmen sich nicht unbedingt in die Bedürfnisse eines Theaterbetriebes hineindenken können, konnten in vielen Gesprächen und konstruktiven Diskussionen gelöst werden, so fassten die Herren Napp und Frank die aufregende Bauphase zusammen.
Die Gruppen begannen ihre Rundgänge im Foyer, lernten den Vorraum zum Schauspielhaus kennen und stiegen die Treppen auf die Tribüne hinauf. Von hier hat man einen wunderbaren Überblick über den Zuschauerraum und den Bühnenraum, der im Anschluss begutachtet werden konnte. Es war für alle Mitglieder der Freunde und Förderer des Nationaltheaters ein besonderer Moment, einmal auf dieser Bühne stehen zu können, die weitaus größer ist, als alle vermutet hatten.
Hinter der Bühne wurden noch einige Containerräume angebaut, die den KünstlerInnen als Garderobenbereich Platz bieten.
Im Anschluss an die Führungen traf man sich zum aktiven Austausch bei einem Glas Sekt und einem kleinen Imbiss im Foyer wieder. Die Meinung aller Gäste war einhellig: „einfach toll!“.

Text und Fotos: Thomas Henne

 

Die Führung durchs neue Schauspielhaus in Bildern