Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Schauspiel - Januar / Februar 2024

Liebe Theaterfreund*innen,

mit dem Klang der Neujahrsglocken begrüßen auch wir Sie herzlich im Jahr 2024 und dabei mit einem vielfältigen Programm. Das vergangene Jahr hat uns geprägt, herausgefordert und uns auf die unterschiedlichste Weise näher zusammengebracht. Mit Ihnen möchten wir gemeinsam die Höhepunkte des vergangenen Jahres feiern und weitertragen, aber auch einen Blick in die Zukunft wagen und uns auf bevorstehende Premieren, Projekte und Veranstaltungen freuen.

Der Jahresauftakt geht mit einem abwechslungsreichen Spielplan einher: In den kommenden Monaten können Sie sich auf zwei Premieren und verschiedenste Sonderveranstaltungen freuen. So finden mit Amir Gudarzis »Als die Götter noch Menschen waren« und der Romanadaption »Lügen über meine Mutter« zwei gesellschaftskritische Stücke Platz auf der Bühne und mit dem »Tonstudio« sowie den »Mannheimer Reden« altbekannte Formate eine Wiederbelebung innerhalb des Programms. Auch mit dem »Haymatministerium«, das dem kollektiven Erinnern an den rassistischen und antiziganistischen Terroranschlag in Hanau am 19. Februar 2020 gewidmet wird, ist ein eindrucksvoller Programmpunkt gewonnen.
In diesem Sinne laden wir Sie ein, mit uns gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen und den kommenden Happenings mit Zuversicht und Freude zu begegnen.

Wir freuen uns auf Sie und das gemeinsame Jahr 2024!

PREMIEREN


Fr, 26.01.2024, Studio Werkhaus
Als die Götter noch Menschen waren
von Amir Gudarzi | Auftragswerk

Alles hat mit allem zu tun: Der vielfach ausgezeichnete Amir Gudarzi verknüpft Geschichte mit Gegenwart, stellt schwindelerregende Zusammenhänge her zwischen Mythen und Alltagserzählungen, zwischen dem Kleinsten und dem ganz Großen. In der Spielzeit 2023.24 ist er Hausautor am Nationaltheater Mannheim und nimmt eine der ältesten Überlieferungen überhaupt zum Ausgangspunkt seines neuen Stücks: »Als die Götter Menschen waren…«, so beginnt ein mesopotamischer Mythos, »musste die Erde in harter Arbeit erst noch geformt werden«. Den Gottheiten wurde das beschwerlich und sie erschufen die Menschen, damit diese fortan für sie schufteten. Aber ihre Geschöpfe wurden ihnen bald zur Last. Sie waren laut, nervig und raubten ihnen mit ihrem Geschrei den Schlaf, weshalb die Allmächtigen versuchten, sie mit Plagen, Sintflut und Sterblichkeit zum Schweigen zu bringen. Amir Gudarzi verfolgt die Motive dieser alten Erzählung von der Vergangenheit bis in unsere Zeit – und vielleicht bis in eine ferne Zukunft, wo die Erb*innen Elon Musks kopfschüttelnd die Überreste der heutigen Kultur zu entschlüsseln versuchen.

R FX Mayr | B Wohlgemut | D Betz | K Schmidt | M Berther
Mit Shirin Ali, Sarah Zastrau, Jessica Higgins, Leonard Burkhardt, Larissa Voulgarelis


Sa, 17.02.2023, Altes Kino Franklin
Lügen über meine Mutter
nach dem Roman von Daniela Dröscher | Uraufführung
Bühnenfassung von Laura Linnenbaum und Annabelle Leschke

Elas Mutter ist zu dick. Regelrecht fettleibig. Das findet jedenfalls Elas Vater. Er macht seine Frau für alles verantwortlich, was in seinem Leben schiefläuft. Ihr vermeintliches Übergewicht ist sogar schuld an seiner gescheiterten Karriere. Er kauft eine Waage und zwingt sie zu Diäten. Der Körper der Mutter bestimmt schließlich Elas gesamte Kindheit in einem westdeutschen Dorf in den 1980er Jahren.
Daniela Dröschers autobiografisch geprägter Roman stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2022. Über einen Zeitraum von vier Jahren erzählt die Autorin rückblickend aus der Perspektive des Kindes von wirtschaftlicher Abhängigkeit und subtiler Gewalt, aber auch von Zärtlichkeit und Fürsorge. Der Roman befragt die kindliche Perspektive und sucht nach den unausgesprochenen Geheimnissen, Lügen und Wahrheiten in diesem berührenden, tragikomischen Kammerspiel namens Familie. »Lügen über meine Mutter« ist für alle, die sich von normierten Vorstellungen über Körper und Schönheit befreien und wissen: Du bist gut, wie du bist.

»Lügen über meine Mutter« von Daniela Dröscher ist im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln erschienen.

R Laura Linnenbaum | B & K Michaela Kratzer | L Nicole Berry | M Lothar Müller
D Annabelle Leschke
Mit Maria Munkert, Antoinette Ullrich, Ragna Pitoll

EXTRAS


Di, 09.01. + Di, 06.02. 2024, Altes Kino Franklin
Bar Abend im alten Kino Franklin
monatlicher Stammtisch im alten Kino Franklin

Es gibt auf Franklin keinen Ort zum ausgelassenen Feiern, entspannten Plaudern oder Treffen mit Freund*innen auf ein Feierabend-Getränk? Für dieses Problem haben wir eine Lösung: Seit November hat die Bar im Alten Kino Franklin einmal im Monat jenseits des Vorstellungsbetriebs geöffnet. Es gibt Aperol Spritz, Bier, Wein, Limonade, Kaffee und vieles mehr. Speisen dürfen wie im Biergarten selbst mitgebracht werden. Alles kann, nichts muss. Herzlich Willkommen!


Do, 11.01.2024, Studio Werkhaus
Tonstudio
Die Konzertreihe im Studio

In einer Neuauflage präsentiert das NTM in der Spielzeit 2023.24 die Veranstaltungsreihe »Tonstudio«. Das »Tonstudio« war bereits in der Vergangenheit fester Bestandteil des Studios Werkhaus und wird in Zukunft nun seinen Fokus auf Musik in all ihren Formen legen. Lokale und internationale Musik-Acts, Bands und DJs werden mit Konzerten und anschließender Party auf unserer Studiobühne tiefgehende Beats und Bässe erklingen lassen.
Den Auftakt am 11.01.2024 macht die Band »Orange Earth« aus Mannheim. »Orange Earth« fusioniert Groove und Jazz Rock zu Eigeninterpretationen, die eine mitreißende Atmosphäre aus lebendigen Grooves und spacigen, freien bis hin zu ekstatischen Soli erschaffen.

Die Band, besteht aus Silvina Gaß (Saxophon), Etienne Grünnes (Gitarre), Philip Weyand (Synthesizer), David Kevels (Bass) und Jonas Stiegler (Schlagzeug). Gemeinsam erzeugen Sie in eingespielter Art energiegeladene Melodien, sodass ein festes rhythmisches Fundament entsteht – der Sound von »Orange Earth«.


Di, 30.01.2024, Altes Kino Franklin
Mannheimer Reden
mit Saba-Nur Cheema und Meron Mendel, Moderation: Denis Scheck

Nach vierjähriger pandemie- und sanierungsbedingter Pause setzen wir nun endlich die »Mannheimer Reden« fort. Diese Gesprächsreihe mit hochkarätigen Gästen aus Politik und Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft ist ein gemeinsames Projekt des NTM und des Heidelberger Bildungs- und Gesundheitsunternehmens SRH. Die »Mannheimer Reden« verstehen sich als ein Forum für den Austausch und die Auseinandersetzung über die Frage, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt gelingt und wie es uns gelingt, trotz aller Verschiedenheit miteinander im Dialog zu bleiben. Im Januar werden die Politologin Saba-Nur Cheema und Meron Mendel – Pädagoge, Publizist sowie Direktor der Bildungsstätte »Anne Frank« – im Alten Kino Franklin zu Gast sein. Das jüdisch-muslimische Ehepaar wird an diesem Abend über den Terrorangriff auf Israel am 07. Oktober und seine Folgen für die gesellschaftliche Debatte in Deutschland sprechen. Veranstaltungspartner der »Mannheimer Rede« am 30.01.2024 ist die Jüdische Gemeinde Mannheim.


Mi, 31.01.2024, Studio Werkhaus
Ins kalte Wasser
Eine spontane Bandgründung

Die beliebte Studio-Reihe verspricht auch dieses Mal eine Fülle von Überraschungen: Kurz vor den Feiertagen wird die neugegründete Schauspiel-Band »Power Strangers« ihren ersten – und wahrscheinlich auch letzten – Auftritt feiern! In ihrer Wundertüte haben die Schauspieler*innen Annemarie Brüntjen, David Smith und Paul Simon Songs aus verschiedenen Genres mit dabei, von »ABBA« über »Lou Reed« bis »Mitski« und »Fuffifufzich«. Eine einzige Regel gilt für die Band: Alles wird gespielt, nur keine eigenen Songs! Also schnappen Sie sich einen Drink aus der Theaterkneipe »Casino« und erleben Sie dieses musikalische One-Night-Wonder.


So, 25.02.2024, Studio Werkhaus
Das Haymatministerium
Vier Jahre nach Hanau: Erinnern an einen Widerstand

Wie erinnern wir uns an Ereignisse, die die Grundfesten unserer Gesellschaft erschüttert haben? Seit dem rassistischen und antiziganistischen Terroranschlag in Hanau am 19. Februar 2020, bei dem Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov ermordet wurden, setzen sich die Hinterbliebenen mit der Bewegung #SayTheirNames für neue Formen der Erinnerung ein. Vier Jahre nach dem Anschlag von Hanau möchten wir nun gemeinsam mit Betroffenen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft in einem Gespräch darüber nachdenken, wie eine Erinnerungskultur geschaffen werden kann, die sich dem strukturellen Rassismus aktiv widersetzt.

R Münster, Bergfeld (Treibsand Film)


Mi, 28.02.2024, Studio Werkhaus
Begegnung der Freunde und Förderer des NTM

Nichts ist, wie es scheint: In unserer Neuinszenierung von Shakespeares romantischer Verwechslungskomödie „Was ihr wollt“ sind mit Rahel Weiss, David Gordon Smith und Sandro Šutalo gleich drei neue Mitglieder des Schauspielensembles am NTM zu erleben. Bei den »Begegnungen« sprechen sie über ihren Weg zum und ihre bisherigen Stationen am Theater, über Lieblingsrollen und Anarchie bei Shakespeare.

WIEDERAUFNAHMEN


Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
nach Erzählung von Thomas Mann
ab Mi, 24.01.2024, Altes Kino Franklin