Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Schauspiel - Oktober 2020

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

am 12. September ist das Schauspiel in die neue Spielzeit 2020/21 gestartet – endlich wieder Theater! Nicht zuletzt der überwältigende Zuspruch von Ihnen bestärkt uns darin, kreativ und lustvoll unsere Aufgabe als kommunales Theater wahrzunehmen, Ihnen aufregendes und relevantes Live-Theater zu bieten. Ganz besonders unsere Künstler*innen haben Sie und die Bühne vermisst!

Für Ihren sorgenfreien Theaterbesuch haben wir Änderungen vorgenommen, welche Sie auch auf unserer Homepage zum Download finden: Bitte hier klicken.
Worauf dürfen Sie sich freuen? Im September hatten die Romanadaption »Späte Familie« von Zeruya Shalev, Thomas Manns »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« sowie das Monologprojekt »DIE TONIGHT, LIVE FOREVER oder DAS PRINZIP NOSFERATU« mit einem Text unserer Hausautorin Sivan Ben Yishai bereits Premiere. Und auch im Oktober geht es mit einem Premierenreigen weiter:
In »Steilwand« von Simon Stevens beschäftigt sich Ensemblemitglied Patrick Schnicke mit einem unerwarteten Verlust (Premiere 02.10.). Das Mannheimer Stadtensemble führt uns unter Anleitung von Beata Anna Schmutz und mit Texten der jungen Autorin Gerhild Steinbuch mit »Wir sind so frei« aus dem Theaterraum heraus in den Stadtraum hinein (Premiere 09.10.). Bei »Lehrer*innen« von Björn Bicker kommen auf der großen Bühne diejenigen zu Wort, denen wir unsere Kinder und damit unsere Zukunft anvertrauen. Regie führt Leonie Thies (Premiere 11.10.). Unser langjähriges Ensemblemitglied Jacques Malan wird in »Das Versprechen« von Friedrich Dürrenmatt in der Regie des ehemaligen Hausregisseurs Dominic Friedel zu sehen sein (Premiere 31.10.).
Der neue Hausautor der Spielzeit 2020/21 Necati Öziri stellt sich am 17.10. im Rahmen des Themenwochenendes »Gesetz der Freiheit« mit einer Lesung aus seinem neuen Stück »Gott Vater Einzeltäter« noch vor der Uraufführung im Februar 2021 erstmals dem Mannheimer Publikum vor.

Wir hoffen, es geht Ihnen gut – wir freuen uns auf baldiges Wiedersehen. Bleiben Sie gesund!

Premieren im Oktober


Fr, 02. Oktober 2020, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
»Steilwand«
von Simon Stephens
aus dem Englischen von Barbara Christ

Regie: Alexander Marusch | Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer
Mit: Patrick Schnicke

Ein Mann erzählt aus seinem Leben mit seiner Frau, seiner 8-jährigen Tochter, seinem Schwiegervater, erzählt über Urlaube in Südfrankreich, über das Meer. Nach und nach setzen sich die Puzzleteile seiner Erzählung zu einem Bild zusammen: ein schrecklicher Unfall, der das Familienglück mit einem Mal zerstört. Wie weitermachen, wenn das passieren kann?
Simon Stephens gehört zu den bekanntesten und auch in Deutschland viel gespielten britischen Dramatikern der Gegenwart. Regisseur Alexander Marusch und Ensemblemitglied Patrick Schnicke nähern sich dem Monolog über die Bewältigung des Alltags und die Nähe zu unserer eigenen Lebenswelt.


Fr, 09.10.2020, 17.30 Uhr, Schauspielhaus
»Wir sind so frei«
Ein Projekt des Mannheimer Stadtensembles | Uraufführung
mit Texten von Gerhild Steinbuch

Regie: Beata Anna Schmutz | Bühne und Kostüme: Mascha Mihoa Bischoff | Zeichnungen: Tiziana Jill Beck | Texte: Gerhild Steinbuch | Dramaturgie: Annabelle Leschke | Video: Karolina Serafin | Musik: Friedrich Byusa Blam | Licht: Björn Klaassen | Organisation und Mitarbeit: Charlotte Arens
Mit: Obada Al Syah, Amina Aminger, Sabine Margrit Baumann, Ebru Eren, Zita Hoefer, Edona Imeri Meta, Susanne Kugler, Vittoria Mensah, Ceyda Özcelik, Özer Öztürk, Anatoli Rabinstein, Berrin Seker, Johanna Volz, Esra Uyar    

»Die Würde des Menschen ist unantastbar«, so lautet der 1. Artikel des deutschen Grundgesetzes. Die Unantastbarkeit der Würde wird also allen Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter oder Status per Gesetz garantiert. Welche Rolle spielt die Hautfarbe oder Herkunft dabei, ob unsere Würde geschützt wird?
Das Mannheimer Stadtensemble beschäftigt sich in einem interaktiven Spaziergang mit dem Grundgesetz und seinen Begriffen wie »Menschenwürde«, »Freiheit« und »Gleichheit«.
Da die Vorstellung zum Teil im Freien stattfindet, bitten wir um dem Wetter entsprechende Kleidung und ggf. Regenschutz. Bringen sie gern, falls vorhanden, eigene Kopfhörer mit.


So, 11.10.2020, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
»Lehrer*innen«
von Björn Bicker

Regie: Leonie Thies | Bühne und Kostüme: Marina Schutte | Musik: Marco Mlynek | Licht: Dennis Hauser | Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer | Kunst und Vermittlung: Ronja Gerlach    
Mit: Tala Al-Deen, Sophie Arbeiter, Boris Koneczny, Nicolas Fethi Türksever    

Die junge Lehrerin Fatma stellt nach einer Gewalttat auf dem Schulhof ihren Beruf in Frage. Autor Björn Bicker hat für die Recherche zu »Lehrer*innen« Klassenzimmer und Schulhöfe aufgesucht und zahlreiche Gespräche mit den Menschen geführt – und von denen wir viel erwarten. Wenn es in der Schule nicht läuft, läuft später nichts mehr, heißt es. Von unseren Lehrer*innen verlangen wir, dass sie uns die richtige Bildung, die richtige Sprache, die richtige Einstellung vermitteln – nur was dieses »richtig« ist, darüber sind wir uneins.
Regisseurin Leonie Thies, die in der Spielzeit 2019/20 »Warum läuft Herr R. Amok?« nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder inszenierte, zeigt das sprachgewaltige Ergebnis dieser Befragung sowohl im Schauspielhaus als auch in Schulen und an weiteren Orten Mannheims, die unser gesellschaftliches Miteinander ermöglichen.


Sa, 31.10.2020, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
»Das Versprechen«
nach Friedrich Dürrenmatt

Regie: Dominic Friedel | Licht: Wolfgang Schüle | Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer | Kunst und Vermittlung: Ronja Gerlach    
Mit: Jacques Malan

Der Roman von Friedrich Dürrenmatt entstand 1958 nach seinem Drehbuch für den Film »Es geschah am helllichten Tag«. Wie fängt man einen Fisch? Mit dem richtigen Köder. Und wie fängt man einen Mörder? Nachdem im Wald ein kleines Mädchen tot aufgefunden wurde, scheint der Täter schnell festzustehen: der Hausierer, der die Leiche entdeckt hatte. In der Fassung von Regisseur Dominic Friedel und Schauspieler Jacques Malan erzählt der Kommissar Matthäi selbst die Geschichte und nimmt uns mit in seine Welt zwischen Rationalität und Wahn.
Dominic Friedel war von 2012 bis 2015 Hausregisseur am Schauspiel des NTM und inszenierte in dieser Zeit u. a. »Der Process« nach Franz Kafka, »Draussen vor der Tür / Die Ehe der Maria Braun« und »Mädchen in Not«. Weitere Regiearbeiten führten ihn u. a. ans Theater Bonn, Schauspielhaus Graz, Staatstheater Stuttgart und Staatstheater Darmstadt.

Extras im Oktober


Fr, 16. – So, 18.10.2020
»Gesetz der Freiheit«
Themenwochenende zum Schwerpunkt »Freiheit und Grundrechte«

Für wen gelten unsere Grundrechte wirklich? Und inwieweit machen wir von ihnen Gebrauch? Welchen Raum nehmen wir uns, welchen Raum nehmen wir anderen? Und wer ist hier »wir«?

Rund um das Projekt »Wir sind so frei« des Mannheimer Stadtensembles kommen künstlerische, wissenschaftliche und aktivistische Perspektiven auf Regeln des Zusammenlebens wie die Freiheits- und Menschenrechte zu Wort. Ergänzend zum Spielplan suchen wir mit analogen und digitalen partizipativen Formaten wie Stadtführungen, Workshops und Gesprächsformaten nach den Schnittstellen von Theater und Mannheimer Leben.

Am Samstag 17.10. finden zwei Veranstaltungen auf der großen Bühne statt. So stellt sich um 16 Uhr unser Necati Öziri mit einer Lesung aus seinem neuen Stück »Gott Vater Einzeltäter« vor, bevor er um 20h nach einer Lesung aus »Gegenwartsbewältigung« mit dem Autor und Kurator Max Czollek und Regisseurin Sapir Heller politische und künstlerische Strategien der Verteidigung unserer pluralen Demokratie diskutiert.

Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
In Kooperation mit Sicherer Hafen Mannheim im Rahmen der einander.Aktionstage 2020.


Sa, 24.10.2020, 16:00 Uhr und 20:00 Uhr, Schauspielhaus
Mannheim solidarisch. Die Kulturnacht
Ein Tag, sechs Bühnen!

Corona hat dafür gesorgt, dass die kulturelle Vielfalt, wie wir sie bislang in Mannheim kannten, eine Zwangspause einlegen musste. Nach zahlreichen Open-Air-Konzerten finden nun langsam wieder erste Veranstaltungen in den kulturellen Einrichtungen Mannheim statt. Aber immer noch sind viele Existenzen von Kunstschaffenden bedroht. Um den Künstler*innen, aber auch dem Publikum eine Perspektive zu geben und ein Zeichen der Solidarität zu setzen, haben sich sechs renommierte Mannheimer Kultureinrichtungen zusammengeschlossen und veranstalten gemeinsam die 1. Mannheimer Kulturnacht. Im Schauspielhaus des Nationaltheaters, im Theaterhaus G7, im Ella & Louis, in der Alten Feuerwache, im Capitol und im zeitraumexit präsentiert sich die vielfältige kreative Szene Mannheims.

Das ausführliche Programm finden Sie auf der Webseite des NTM sowie bei den beteiligten Kultureinrichtungen.
Die Erlöse aus dem Kartenverkauf gehen vollständig an die Künstler*innen der Region. Und eine Fortsetzung ist bereits in Planung.

Gefördert im Impulsprogramm »Kunst trotz Abstand« des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.