Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Oper - Februar 2019

Liebe Opernfreundinnen und Opernfreunde,

den Februar lassen wir mit einem Musiksalon Jazz beginnen. Die Musik der Turnbulls bewegt sich zwischen Jazz, Pop und Weltmusik. Die Klanggewebe werden dabei von Perkussionist Joss Turnbull zusammen gehalten, der sich in seiner Laufbahn mit den musikalischen Traditionen des Nahen Osten beschäftigt hat.
Außerdem nimmt die Oper im Februar Paare unter die Lupe. Das Opernstudio gab seiner neuen Produktion den Titel Paare, denn der aus den Werken Der gute Ehemann von Georg Anton Benda und Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók bestehende Opernabend befasst sich mit Fragen des menschlichen Zusammenseins. Im Studio begegnen zwei Paare, begleitet von eindrucksvoller Musik, ihrer Vergangenheit, ihren Ängste und sich selbst. Robin Phillips, der Musikalische Leiter des Opernstudios und Marco Misgaiski, der szenische Leiter, vereinten die beiden Kammeropern zu einem atmosphärischen Erlebnis, auf dessen Premiere am 10.2. wir uns sehr freuen.

Jaques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt basiert auf einer der berührendsten Liebesgeschichten der antiken Mythologie: die griechische Sage vom Sänger Orpheus, der in die Unterwelt eilt, um seine geliebte Frau Eurydike vom Tod zurück zu holen. Komponist und Librettist hatten bei der Bearbeitung des Stoffes zu einer Operette jedoch eher vor, die Gesellschaft des zweiten Kaiserreichs auf die Schippe zu nehmen. Unter der Regie von Markus Bothe entstand am Nationaltheater ein mitreißender Opernabend auf dessen Premiere am 17.2. wir sehr gespannt sind.
Einen Vorgeschmack auf den März bieten außerdem eine öffentliche Probe zu Sanssouci am 8.2. im Tanzhaus Käfertal sowie die Einführungsmatinée am 24.2. im Opernhaus.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Premieren


So, 10. Februar 2019
Paare
Kammeroper in deutscher Sprache
»Der gute Ehemann« von Georg Anton Benda und »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók

Was hält Paare zusammen? Was treibt sie auseinander? Wie nah kann man sich kommen, wie fern bleibt man sich letztlich? Das Opernstudio am Nationaltheater nimmt sich dieser Fragen in einer zweiteiligen Studioproduktion an. Der frühklassische Komponist Georg Anton Benda wählt einen eher humoristischen Ansatz für sein Intermezzo: Um ihre ehelichen Freiheiten zu erweitern, stellt Rosetta ihrem Gatten eine Falle und verführt ihn zum vermeintlichen Seitensprung. Die männliche Selbstherrlichkeit scheitert kläglich und die Ehe ist (vorerst) gerettet.
Anders bei Béla Bartóks »Blaubart«. Hier endet die Neugier einer jungen Frau auf das Vorleben ihres Geliebten in einer Tragödie, als sie hinter der letzten von sieben verschlossenen Türen seine drei vorigen Frauen entdeckt. Die märchenhaftsymbolistische Handlung ist vielfältig ausdeutbar, und Béla Bartók schuf eines seiner bekanntesten und beeindruckendsten Tongemälde dafür.
Der Musikalische Leiter des Studios, Robin Phillips, und der szenische Leiter Marco Misgaiski werden nach der begeistert aufgenommenen »Wüsten Insel« in der Spielzeit 2016/2017 gemeinsam mit den jungen Sängerinnen und Sängern des neuen Opernstudios diese starken Gegensätze in einem Abend zusammenführen.

Musikalische Leitung: Robin Phillips
Regie & Bühne: Marco Misgaiski
Kostüme: Martina Klander
Dramaturgie: Jan Dvořák


So, 17. Februar 2019
Orpheus in der Unterwelt
Jacques Offenbach
Operette

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Nicht mit dem widrigen Schicksal, sondern mit Langeweile und Überdruss haben Orpheus und Eurydike in der wohl respektlosesten Fassung des Mythos zu kämpfen, die jemals vorgelegt wurde. Jacques Offenbachs »opéra bouffon« aus dem Jahr 1858 nimmt die Verhältnisse im Paris des Zweiten Kaiserreichs aufs Korn: Verstellung und Fassade sind alles. Es gilt unter allen Umständen den Schein zu wahren, denn ansonsten droht die »Öffentliche Meinung« mit Rufmord. Nur diese Drohung ist es, die Orpheus schließlich dazu bewegt, in die Unterwelt zu gehen, um dort nach seiner Gattin zu suchen. Eurydike selbst hat keinerlei Absicht, in die eheliche Langeweile zurückzukehren, stürzt sich stattdessen in die Arme von Höllengott Pluto – und, als auch dieser sie enttäuscht, in die Fänge einer verführerischen Fliege …
Die Geschichte einer verzweifelten Suche nach Glück und Abenteuer, die immer wieder aus denselben Gründen scheitert, inszeniert Markus Bothe als rasant überdrehtes Versteckspiel, in dem nach Herzenslust geliebt, gelogen, gelitten und gelacht wird. Auch der berühmte Höllen-Cancan darf natürlich nicht fehlen.

Regie: Markus Bothe
Bühne: Robert Schweer
Kostüme: Justina Klimczyk
Licht: Damian Chmielarz
Choreografie: Norbert Steinwarz
Dramaturgie: Cordula Demattio
Chor: Dani Juris

Musiksalon


Fr. 1. Februar 2019 – Oberes Foyer, 21 Uhr
MUSIKSALON// JAZZ
The Turnbulls
Zwischen Jazz, Pop & Weltmusik

Der Perkussionist Joss Turnbull ist ein wahrer Tausendsassa der Mannheimer Musikszene, seine Leidenschaft gilt den unterschiedlichen Musiksprachen, die er nicht zuletzt durch Arbeiten mit internationalen Künstlern und Konzertreisen nach Syrien, in den Libanon, die Türkei und den Iran erforscht hat. Im Musiksalon tritt er gemeinsam mit seinem Vater Mike und seiner Schwester Josefine auf. Die Musik der »Turnbulls« ist geprägt von einem sensiblen und  überraschend mehrdimensionalen Sound. Es treffen pulsierende Perkussion und elektroakustische Erweiterungen auf die klare Stimme von Josefine Turnbull. Ein kammermusikalisches Experiment, das unter die Haut geht – wandelnd zwischen der Melancholie von John Dowland und der Introspektion eines James Blake. Eine Musik von betörender Schönheit und süchtig machender Fremdheit.

MIT: Josefine Turnbull (Stimme), Mike Turnbull (Kalimba, Berimbao, Percussion, Effekte), Joss Turnbull (Zurkhane, Percussion, Effekte, Live-Sampling)


Orchester
Mo, 11.02.2019 und Di, 12.02.2019 jeweils, 20.00 Uhr, Rosengarten
5. Akademiekonzert

Musikalische Leitung: Ben Glassberg
Klavier: Marianna Shirinyan

György Ligeti: Concert Românesc
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Einen großen Bogen vom 18. ins 20. Jahrhundert schlägt dieses Programm. Und mittendrin: eines von Mozarts schönsten Klavierkonzerten, gespielt von der armenischen Pianistin Marianna Shirinyan

 

Vorschau März

Premieren


Do, 14. März 2019
Sanssouci
Johann Sebastian Bach / Georg Friedrich Händel
Ein gemeinsamer Abend von Oper und Tanz zu Musik von Bach und Händel
In lateinischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Die diesjährige Orchester-Tanzpremiere »Sanssouci« sprengt ihr eigenes Format und verwirklicht eine außergewöhnliche Koproduktion der Sparten Oper und Tanz. Sie entführt in die Epoche des Barock und lässt Werke der Großmeister Bach und Händel erstrahlen. Als Inspirationsquelle dient dem Choreografen Stephan Thoss eine Begegnung J. S. Bachs mit dem preußischen König Friedrich II. auf dessen Schloss Sanssouci. Der musikbegeisterte Monarch habe Bach ein kompliziertes musikalisches Thema vorgespielt und ihn gebeten, es sogleich in einer Fuge auszuführen. Bach arbeitete diese »königliche Melodie« später zu der als »Musikalisches Opfer« berühmt gewordenen Komposition aus. Stephan Thoss entwickelt vor dem Hintergrund dieser historischen Begegnung einen ganz persönlichen Blick auf das musikalische Geschehen, spürt der Leidenschaft in der Innerlichkeit von Bachs Musik nach und stellt ihr Händels monumentale Psalmvertonung »Dixit
Dominus (Der Herr sprach)« gegenüber. Mit einem Aufgebot von fünfstimmigem Chor, Gesangssolisten und Tänzern entfalten sich einzigartige Bilder der Pracht und Herrlichkeit.
 
Musikalische Leitung: Matthew Toogood
Choreografie und Kostüme: Stephan Thoss
Bühne: Martin Kukulies
Licht: Florian Arnholdt / Stephan Thoss
Dramaturgie: Ina Brütting / Julia Warnemünde
Chor: Dani Juris
Sopran: Nikola Hillebrand
Sopran: Eunju Kwon
Mezzosopran: Martiniana Antonie (Opernstudio)
Tenor: Koral Güvener (Opernstudio)
Bass-Bariton: Marcel Brunner (Opernstudio)


So, 24. März 2019
Francesca da Rimini
Sergej Rachmaninow
Operneinakter / Konzertante Aufführung
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Eine der größten Liebesgeschichten der Weltliteratur wird in Dantes »Göttlicher Komödie« erzählt: Francesca ist die Frau des Kriegers Lanceotto Malatesta. Sie liebt jedoch dessen jüngeren Bruder Paolo, dem sie ewige Treue geschworen hat. Lanceotto stellt den Liebenden eine Falle und erdolcht schließlich beide. Auf ihrem Weg durch die Hölle begegnen Dante und der Geist Vergils den »verdammten Seelen« von Paolo und Francesca und lauschen ihrem Lied.
In Sergej Rachmaninows einaktiger Oper »Francesca da Rimini« wird die Geschichte der beiden Liebenden in Form einer Rückblende erzählt, umrahmt von einem Prolog und einem Epilog in der Hölle. Besonders das Orchester wird bei Rachmaninow zum spätromantischen Medium, vom Unaussprechlichen zu sprechen.
Mit »Francesca da Rimini« wird die Tradition konzertanter Opernaufführungen am NTM fortgesetzt und nach der begeistert aufgenommenen Produktion von Tschaikowskys »Jolanthe« auch der Faden des slawisch-russischen Repertoires im Spielplan weitergeführt.
 
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners
Chor: Dani Juris
Dramaturgie: Julia Warnemünde
Vergils Geist: Ilya Lapich
Dante: Juraj Holl.
Lanciotto Malatesta: Bartosz Urbanowicz
Francesca: Astrid Kessler
Paolo: Andreas Hermann
Mit dem Opernchor