Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Orchester - Oktober 2019

Sehr geehrtes Publikum,
liebe Freunde der Musikalischen Akademie,

herzlich willkommen zur Spielzeit 2019/20!

Im Oktober dürfen wir Ihnen gleich mit mehreren Highlights aus unserem Saisonprogramm aufwarten: Dem 1. Akademiekonzert am 07. und 08. Oktober, unserem Benefizkonzert am 20. Oktober sowie der 1. Kammerakademie am 26. Oktober.

Im 1. Akademiekonzert begrüßen wir mit Christian Tetzlaff einen der vielleicht bedeutendsten Interpreten von Beethovens Violinkonzert, welches er unter dem Dirigat von Jan Märkl be-reits vor zwanzig Jahren mit dem Nationaltheater-Orchester gespielt hat. Das Konzert hat er seitdem um Transkriptionen nach den Klavierkadenzen von Beethoven ergänzt. Außerdem auf dem Programm: Bruckners unvollendet gebliebene Neunte, die mit ihren wirbelnden chromatischen Läufen den Weg ins kommende Jahrhundert weist.
Um die Realisierung der Turangalîla-Symphonie im 2. Akademiekonzert zu unterstützen, präsentieren GMD Alexander Soddy und vier NTO-Solisten am 20. Oktober in der Mannhei-mer Kunsthalle ein anspruchsvolles Benefizprogramm rund um die Musik Olivier Messiaens.
Herzstück des Konzertes ist sein Quatuor pour la fin du temps – Quartett über das Ende der Zeit. Dieses historisch bedeutsame Werk wurde 1941 in deutscher Kriegsgefangenschaft komponiert und uraufgeführt. Neben Messiaen waren 1940–41 etwa 48.000 Kriegsgefan-gene unterschiedlichster Nationen im Stammlager VIII A interniert (heute bei Görlitz-Moys unweit der polnischen Grenze). Trotz schwerster Verhältnisse hatte Messiaen als Komponist eine bevorzugte Stellung unter den Gefangenen – so durfte er beispielsweise mitgeführte Taschenpartituren von Beethoven, Ravel und Strawinsky behalten, und man versorgte ihn mit Papier und Bleistiften, damit er seine Kompositionsarbeit weiterverfolgen konnte. 1941 entstand schließlich das Quartett. „Nachdem Messiaen das Quatuor komponiert hatte, gin-gen wir jeden Tag um 18 Uhr nach Dienstschluss in die Theaterbaracke zur Probe“, berichtet später Cellist und Mitgefangener Étienne Pasquier. „Für Messiaen hatte man ein Klavier be-sorgt, bei dem schon die Tasten hängen blieben. Alle wollten kommen, um uns zu hören, auch die Lagerleitung. Alle Plätze waren besetzt … und man lauschte andächtig, in großer Verinnerlichung, einschließlich derer, welche Kammermusik vielleicht zum ersten Mal hörten. Es war wundersam …“
Um Voranmeldung wird aufgrund des begrenzten Platzkontingents gebeten (service@musi-kalische-akademie.de; Tel. 0621 260 44). Das Benefizkonzert läuft auf Spendenbasis.
Weiterhin laden wir im Rahmen unserer 1. Kammerakademie am 26. Oktober ins Opernhaus ein. Zusammen mit dem NTM organisiert die Musikalische Akademie seit 2016/17 das Kon-zertformat der Kammerakademien. In einem quasi kammermusikalischen Rahmen werden dabei Werke abseits der gängigen Konzertrepertoires zum Programm erhoben. Gemeinsam mit namhaften Dirigenten und Instrumentalisten sollen Impulse historisch informierter Auffüh-rungspraxis fruchtbar gemacht werden, um so immer neue Ausdrucksmöglichkeiten zu er-schließen.
Im Zentrum dieser Kammerakademie steht die Musik des französischen Hochbarock und insbesondere Jean-Philippe Rameaus, der in dieser Saison auch erstmals auf dem Spielplan des NTM erscheinen wird. Freuen darf man sich auf den Barockspezialisten Bernhard Forck, der seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem NTO fortsetzt, sowie Amelia Scicolone, die ihr Können und Gespür für Alte Musik unter anderem schon bei Monteverdis Marienvesper unter Beweis gestellt hat. Rund um die Musik Rameaus und sein revolutionäres Opernschaf-fen gestaltet Bernhard Forck ein Konzertprogramm, das Tanzsuiten und Arien aus Hippolyte et Aricie enthält, aber auch die Bezüge zu Rameaus Zeitgenossen und Vorgängern von Lully bis Jean-Féry Rebel sucht.

Es würde uns freuen, Sie bei diesen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!

Herzliche Grüße, Ihre Musikalische Akademie