Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Orchester - Juni 2019

„Es war im Jahre 1904. Vier Symphonien hatte Mahler bislang geschrieben, in Mannheim war noch keine erklungen. Um Mahler in Mannheim einzuführen, beschloß ich [Willibald Kaehler, damals Generalmusikdirektor in Mannheim], die Aufführung der 1896 entstandenen gewaltigen dritten, in d-moll. […] Mein Vorschlag, Gustav Mahler einzuladen, sein Werk selbst zu dirigieren, fand [Philipp] Wolfrums freudige Zustimmung. Mahler erklärte sich sofort in liebenswürdiger Weise bereit, unserem Wunsche nachzukommen.“
Sehr geehrtes Publikum,
liebe Freunde der Musikalischen Akademie,

knapp 100 Minuten, sechs Sätze, ein gigantisches Orchester, Solostimme, Frauen- und Kinderchor: Das ist Gustav Mahlers monumentale dritte Symphonie. Die Solistin des Abends ist Mezzosopranistin Heike Wessels, die von 2008 bis 2018 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim war. Gemeinsam mit GMD Alexander Soddy widmet sie sich Mahlers längstem Werk.

Auch als „Natur-Symphonie“ und „Sommermittagstraum“ bezeichnet, konnte für die Erstaufführung der Komposition in Mannheim Gustav Mahler selbst als Dirigent gewonnen werden. „In der ersten Probe mußte sich das Orchester erst an Mahlers Direktions-Weise gewöhnen. In der ersten Stunde wurde alles so nervös, daß niemand einen freien Ton heraus zu blasen oder einen ruhigen Bogenstrich zu tun imstande war.“ Schon bald hatten sich Orchestermusiker und Komponist jedoch eingefühlt, und, wie Willibald Kaehler berichtet, wurden die Konzerte unter Mahlers Leitung zum allumfassenden Erfolg: „Mahler wurde stürmisch gefeiert und schien selbst recht zufrieden zu sein.“

Inspiration für sein Werk schöpfte Mahler am Ort seiner Entstehung, dem pittoresken Steinbach am Attersee. Die sechs Sätze hatte er mit einem Ideenprogramm versehen, das einen Bogen von den „Blumen auf der Wiese“ zu den „Tieren im Walde“, und schließlich dem Menschen, den Engeln und der göttlichen Liebe spannt. Während er diese Titelangaben hinterher wieder verwarf, um eine allzu seichte Ausdeutung der Symphonie zu verhindern, zeigen diese, dass sich über die reine Naturbetrachtung hinaus eine ganze geistige Welt in der Dritten spiegelt.

Die Mezzosopranistin Heike Wessels war von 2008 bis 2018 Ensemblemitglied am Mannheimer Nationaltheater und hat sich in dieser Zeit Erfolge an den großen Opernhäusern in Paris, Rom, London und Berlin ersungen. In der laufenden Spielzeit kehrt sie nach Mannheim zurück, um ihr Rollendebüt als Herodias (Salome) zu geben. Für die Choreinstudierung sind Dani Juris (Frauenchor) und Anke-Christine Kober (Kinderchor) verantwortlich. Die Fäden dieser großen Produktion wird schließlich GMD Alexander Soddy zusammenführen.

Nach dem Konzert haben Sie wieder die Gelegenheit, bei Musiker zum Anfassen mit Heike Wessels und den Künstlern des Abends ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf Sie!

 

Herzliche Grüße, Ihre Musikalische Akademie