Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Schauspiel - November 2020

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

seit Beginn der Spielzeit 2020/21 im September feierten sage und schreibe 7 Inszenierungen im Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim Premiere. Nun müssen wir unsere Pforten nochmals schließen. Das ist hart und stimmt traurig, doch es gibt Grund zu Hoffnung und (Vor-)Freude. Denn die Situation stellt sich ganz anders dar als noch im Frühjahr: Im Unterschied zum ersten Shutdown können wir nun nämlich dank ausgefeilter Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen weiter arbeiten, Proben abhalten und all das vorbereiten, was wir Ihnen im Dezember dann wieder live zeigen möchten.
Die ursprünglich für November geplanten Premieren von »Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe«, »ein körper für jetzt und heute« sowie »Die Wand« werden wir zeitnah nachholen.

Bis dahin bleiben Sie gesund! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

VORSCHAU DEZEMBER


Fr, 04.12.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus
Premiere
»Sex – Die halbe Wahrheit«
von Daniel Cremer
Uraufführung

Regie: Daniel Cremer | Dramaturgie: Lena Wontorra
Mit: Tala Al-Deen, Rocco Brück, Eddie Irle, Boris Koneczny

Antike Helden, Weltbezwinger, Kapitäne, Kolonisatoren. Das waren einst die »wahren Männer«, die Beherrscher der Welt. In Zeiten von #MeToo und Gendersternchen ist eine »neue Männlichkeit« gefordert, eine Männlichkeit, die unterstützt, statt zu zerstören, in einer Welt, in der Gefühle zulassen nicht Schwäche bedeutet. Aber Männer wie Frauen sind verunsichert, wie diese neue Männlichkeit eigentlich geht. In diesem »Männerabend für alle Menschen« wird dominante Männlichkeit mit viel Sensibilität untersucht und der »männliche Panzer« ritualhaft aufgelöst. Inspiriert vom Sachbuch-Bestseller »Sex – Die wahre Geschichte« von Christopher Ryan und Cacilda Jethá, antiken Mythen, feministischen Theoretiker*innen und aktuellen Online-Debatten widmet sich Daniel Cremer mit seinem Ensemble einer Liebe zu Männern, die ihren Wert nicht an ihrer Macht misst. Es entsteht ein »Theater-Essay«, das den anti-patriarchalen Blick schärft und unsere achtsame Wahrnehmung erfordert, statt eine der alten Heldengeschichte zu erzählen.


Sa, 05.12.2020, 16 Uhr, Schauspielhaus
Premiere
»Land ohne Worte«
von Dea Loher

Regie: Dominic Friedel
Mit: Annemarie Brüntjen    

Ein Land, in dem »jeder arzt dem maler überlegen ist« beschreibt Dea Lohers Monologstück. Eine Malerin – oder ist sie Schriftstellerin, Schauspielerin? – erzählt vom Leben in einer dystopisch anmutenden Umgebung sowie von den Erfahrungen und Selbstbefragungen, die der erlebte Ausnahmezustand mit sich bringt. Sie lotet die Gestaltungsmöglichkeiten der Kunst angesichts des Unsagbaren aus – und stellt die Frage, was Kunst in Zeiten der Krise darstellen oder bewirken kann. Ensembleschauspielerin Annemarie Brüntjen und Regisseur Dominic Friedel widmen sich gemeinsam dem Text der vielfach ausgezeichneten Autorin Dea Loher.


Sa, 12.12.2020, 16 Uhr bis zur Pause / Fortsetzung um 20 Uhr, Schauspielhaus
Premiere
»Meine geniale Freundin – Teil 2«
nach den Romanen von Elena Ferrante

Regie: Felicitas Brucker | Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer    
Mit: Sophie Arbeiter, Christoph Bornmüller, László Branko Breiding, Matthias Breitenbach, Paula Hans (Gast), Maria Munkert, Arash Nayebbandi, Nicolas Fethi Türksever, Ragna Pitoll

Nach der erfolgreichen Inszenierung der ersten beiden Bände von »Meine geniale Freundin« in der Spielzeit 2018/19 kommt das Finale des Beststeller-Epos auf die Bühne. Die beiden Freundinnen Elena und Lila könnten unterschiedlicher nicht sein: Die eine introvertiert, angepasst und strebsam, die andere trotzig, stolz und unberechenbar, sind sie gemeinsam in einem ärmlichen Viertel von Neapel aufgewachsen. Während Elena Zugang zu Bildung bekommt, hat sich Lila früh zur Heirat entschließen müssen. Zeitlebens versuchen beide, sich gegen ihr »Milieu« zu behaupten. In glücklichen und unglücklichen Ehen, im Wachsen und Scheitern an der Mutterschaft, in ehrgeizigen Ambitionen und beruflichen Niederlagen spiegeln sich die Höhen und Tiefen einer so komplizierten wie einzigartigen lebenslangen Beziehung – bis sich zuletzt der Bogen zurück in die Schrecken der Kindheit auf fatale Weise schließt. Elena Ferrantes von Feuilleton und Publikum gefeierte »Neapolitanische Saga« erzählt nicht nur vom Wert der Bildung und weiblicher Emanzipation in einer von Männern dominierten Gesellschaft, sondern beschreibt zugleich mehr als 60 Jahre europäisches Zeitgeschehen. Mit ihrer Inszenierung des dritten und vierten Bands des italienischen Bestsellers setzt Felicitas Brucker ihre Arbeit in Mannheim fort.

Die Vorstellungen beginnen aufgrund der Corona-Hygienemaßnahmen um 16.00 Uhr, mit einer Pause nach ca. 90 Minuten und einer Fortsetzung um 20.00 Uhr.

EXTRAS IM DEZEMBER


Do, 10.12.2020, 17.30 Uhr, digital (Zoom)
Club der unmöglichen Fragen:
Veränderungsextreme – Das neue Normal. Corona und die Folgen für Frauen*

Nach der langen Corona-bedingten Pause ist der »Club der unmöglichen Fragen« wieder zurück und geht in die vierte Runde. Die Diskussionsreihe ist ein offenes Dialogformat des FrauenKulturRats und der Abteilung Gleichstellung der Stadt Mannheim in Kooperation mit dem Mannheimer Stadtensemble.
Der Club der unmöglichen Fragen beschäftigt sich aus Frauenperspektive mit aktuellen und kontroversen Themen und setzt in der Spielzeit 2020/2021 das Motto Alltags-Extremismus aus der Frauenperspektive fort, ergänzt um den Aspekt der Erfahrungen mit der Pandemie.


Infos zur digitalen Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage.


Mi, 16.12.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus
Das erste Mal
Partizipative Lesung neuer Stücke

Jede Spielzeit drängen Hunderte von Texten der zeitgenössischen Dramatik auf deutsche Bühnen – welche davon sollen in Mannheim inszeniert werden? Und wie? Lesen und besprechen Sie mit uns die Lieblingsstücke der Dramaturgie!

Der Eintritt ist frei, bitte melden Sie sich mit Ihren Kontaktdaten an der Theaterkasse, per Telefon oder Email, an.