Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Schauspiel - Februar 2020

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

den Februar beginnen wir im Schauspiel mit der Premiere von »Die Leiden des jungen Werther« am Mi 05.02. im Studio Werkhaus. Die junge Regisseurin Jacqueline Reddington inszeniert den Klassiker als Solo für László Branko Breiding in einem multimedialen Raum.

Das zweite Themenwochenende dieser Spielzeit findet von 14. bis 16.02. im Werkhaus statt und beschäftigt sich unter dem Titel »Safe Space« mit dem Schwerpunkt Körper und Identität. Mit Workshops, Tanz, Musik und Performances untersuchen wir gemeinsam mit unserem Publikum, wie das Theater ein geschützter Raum für alle sein kann.

Wir freuen uns auf Sie!

PREMIEREN IM FEBRUAR


Mi, 05.02.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus (Einführung 19.30 Uhr)
Die Leiden des jungen Werther
Von Johann Wolfgang von Goethe

Regie:  Jacqueline Reddington | Bühne + Kostüme: Louis Panizza | Video: Leonard Schulz | Licht: Ronny Bergmann | Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer und Lena Wontorra
Mit: László Branko Breiding

Werther liebt Lotte. Und Lotte ihn nicht. – Oder? Goethes Klassiker um die Leiden des jungen Werther, den seine unerwiderte Liebe schlussendlich in den Selbstmord treibt, wird von der jungen Regisseurin Jacqueline Reddington in einem multimedialen Raum erzählt, in dem Werther sich zwischen Verliebtheit, Besitzansprüchen und Wahn bewegt. In einer performativen Videoinstallation inszeniert er sein Leiden und probt den Selbstmord als große Geste.
Ensemblemitglied László Branko Breiding spielt die berühmte Figur als energetisches Solo, das zwischen psychologischem Rollenspiel und direkter Erzählung ans Publikum wechselt.


THEMENWOCHENENDE »SAFE SPACE«
14. – 16.02.2020, Werkhaus

Wer kann ins Theater? Und welche Körper stehen auf der Bühne? Safe Spaces sind geschützte Räume für Menschen und Gruppierungen, die sich sonst ausgeschlossen oder angefeindet fühlen. Sie sind dort sicher vor verletzenden Erfahrungen und frei, sich auszudrücken. Safe Spaces sind aber genauso Orte der Ausgrenzung – von bestimmten Personen, Inhalten und Begriffen – und werden damit auch zu Orten der Unfreiheit. Welche Regeln braucht es also, damit viele und unterschiedliche Menschen sich frei UND sicher fühlen? Das NTM wird drei Tage lang zum »Safe Space«: Gemeinsam beschäftigen wir uns mit verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens.

»Safe Space« wird gefördert im Programm »Tor 4 – BASF fördert Kunst«


Fr 14.02.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus
The Miracle of Love
von und mit Daniel Cremer

Ist Liebe ein großes Mysterium oder eine politische Praxis? Warum nicht beides und noch viel mehr? Wenn Daniel Cremer in seiner Show das Wunder der Liebe erkundet, kann schlichtweg alles passieren!


Sa 15.02.2020, 13 -14 Uhr, Ballettsaal
Tanz mit!
Tanz-Workshop für alle Menschen mit und ohne Behinderung

Sa 15.02.2020, 22.15 Uhr, Lobby Werkhaus
I Put A Spell On You
Konzert mit Tala Al-Deen und Falk Effenberger

So 16.02.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus
School of Shame
Tanzlabor Leipzig in Kooperation mit POLYMORA INC.

Scham kommt selten allein, Scham braucht Publikum – und sie zu überwinden auch. In einer Musicalperformance zwischen Castingshow und Klassenzimmer blicken die fünf Performer*innen von POLYMORA Inc. ihren blinden Flecken ins Gesicht und zerlegen gesellschaftliche Systeme von Scham und Beschämung.

Weitere Veranstaltungen und Informationen zur Barrierefreiheit von »Safe Space« finden Sie unter www.nationaltheater.de

EXTRAS IM FEBRUAR


So 02.02.2020, 18.30 Uhr, Cinema Quadrat
Theater – Kino – Fassbinder
Filmvorführung und Podiumsgespräch

In Kooperation mit Cinema Quadrat zeigen wir »Theater in Trance«, Fassbinders filmische Dokumentation des Festivals »Theater der Welt«, und diskutieren im Anschluss über die Medien Film und Theater.

Tickets über Cinema Quadrat. Mit einer Eintrittskarte für eines der beiden Fassbinder-Stücke des NTM erhalten Sie € 2,- Rabatt auf die Kino-Karte.


Fr 07.02.2020, 20 Uhr, Lobby Werkhaus
Das Haymatministerium
neue Reihe postmigrantischer Stimmen aus Kunst, Kultur und Politik
Mit Autor*in Hengameh Yaghoobifarah und Aktivist Ali Can

Der Begriff »Heimat« ist in aller Munde. Was bedeutet Heimat heute? Brauchen wir sie und wer definiert sie? In dieser neuen Reihe versammeln wir postmigrantische und kritische Stimmen aus Kunst, Kultur und Politik in Mannheim, um miteinander zu diskutieren.

Im Februar besuchen uns: Hengameh Yaghoobifarah, Journalist*in u. a. für das »Missy Magazin«, hat 2019 gemeinsam mit Fatma Aydemir den vielbeachteten Sammelband »Eure Heimat ist unser Albtraum« veröffentlicht. Darin schildern insgesamt 14 Autor*innen was sie mit »Heimat« verbinden. Und Ali Can, Aktivist und Autor, der 2018 den Hashtag »MeTwo« prägte, unter dem Menschen mit Migrationsgeschichte Rassismuserfahrungen teilen. 2019 erschien sein Buch »Mehr als eine Heimat – wie ich Deutschsein neu definiere«.

Gefördert im Programm 360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes.


Di 11.02.2020, 20 Uhr, Lobby Werkhaus
Das erste Mal
Gemeinsames Lesen neuer Stücke

So viele neue Stücke! Aber welche davon sollten in Mannheim inszeniert werden? Lesen Sie mit uns die Lieblingsstücke der Dramaturgie. Die Bar der Lobby Werkhaus hat geöffnet.
Die Reihe »Das erste Mal« ist eine Veranstaltung des Supranationaltheaters Frauheim, einer Veranstaltungsreihe, die zugleich Denkraum ist für die Frage danach, wessen Geschichten und Themen im Theater vorkommen – und welche nicht?


Mi 26.02.2020, 20 Uhr, Theatercafé
Begegnung der Freunde & Förderer des Nationaltheaters mit dem Schauspiel
»Die gute stehende Schaubühne und der Geist der Nation«
mit Sophie Kara, Referentin für Diversität am NTM, und Christian Holtzhauer

Kultur war und ist in Deutschland Ländersache. Doch haben Kunst und Kultur noch nie vor Ländergrenzen Halt gemacht. Im Gegenteil: Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde insbesondere dem Theater zugetraut, den Deutschen zu geben, was ihnen die politische Ordnung vorenthielt: eine gemeinsame nationale Identität.
»Unmöglich kann ich hier den großen Einfluß übergehen, den eine gute stehende Bühne auf den Geist der Nation haben würde«, formulierte Friedrich Schiller in seiner berühmten Mannheimer Rede über die Schaubühne als moralische Anstalt. »Wenn unsre Dichter unter sich einige werden«, so Schiller weiter, »und einen festen Bund zu diesem Endzweck errichten wollten – wenn strenge Auswahl ihre Arbeiten leitete, ihr Pinsel nur Volksgegenständen sich weihte, – mit einem Wort, wenn wir es erlebten, eine Nationalbühne zu haben, so würden wir auch eine Nation.«
In einem Vortrag mit anschließendem Gespräch vollziehen Sophie Kara, seit Beginn der Spielzeit 2019/20 Referentin für Diversität am Nationaltheater Mannheim, und Schauspielintendant Christian Holtzhauer nach, welche Hoffnungen sich ursprünglich mit dem Begriff »Nationaltheater« verbanden – und was er im 21. Jahrhundert noch bedeuten könnte.