Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Schauspiel - Januar 2020

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

wir wünschen Ihnen ein frohes, gesundes neues Jahr und hoffen, Sie haben schön reingefeiert – vielleicht ja sogar mit uns im NTM?!
Falls Sie sich für 2020 vorgenommen haben, öfter ins Theater zu gehen, dann bietet der Januar die besten Bedingungen! Denn das neue Jahr beginnt im Schauspiel mit einem wahren Premierenreigen – gleich drei neue Inszenierungen starten im Schauspielhaus und im Studio:

Mit »Hundeherz« von Michail Bulgakow gibt Ensemblemitglied Christoph Bornmüller sein Regiedebüt am NTM (Premiere 10.01.). Regisseurin Selen Kara, die in der vergangenen Spielzeit »Istanbul« nach Mannheim verlegte, bringt mit »Ellbogen« den gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir auf die große Bühne (Premiere 18.01.). »Bataillon« ist das neueste Stück von Enis Maci, die in der Spielzeit 18/19 Hausautorin am NTM war. Das Auftragswerk entstand während ihres Mannheim-Aufenthaltes, die Uraufführung inszeniert Marie Bues (Premiere 24.01.).
Mit der »Schule der praktischen Weisheit« legen wir von 20. bis 24.01. den Fokus auf die Schwerpunktthemen Abitur im Fach Deutsch mit einer szenischen Lesung von »Der goldne Topf«, »Lyrik in der Lobby« sowie Vorstellungen von »Der Steppenwolf«, flankiert von Vorträgen in Kooperation mit der Universität Mannheim, Workshops und Nachgesprächen.

Wir freuen uns auf das neue Jahr und viele spannende Theatererlebnisse mit Ihnen!

PREMIEREN IM JANUAR


Fr, 10.01.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus
»Hundeherz«
nach der Erzählung von Michail Bulgakow

Regie:  Christoph Bornmüller | Bühne + Kostüme: Martion Miotk | Musik: David Kirchner | Licht: Ronny Bergmann | Dramaturgie: Sascha Hargesheimer
Mit: Almut Henkel, Sarah Zastrau; László Branko Breiding, Boris Koneczny, Robin Krakowski, Arash Nayebbandi

Den »Neuen Menschen« hatte er sich anders vorgestellt: Als ein Moskauer Arzt einem Straßenköter Hirn und Hoden eines Kleinkriminellen einsetzt, um seine Forschung voranzutreiben, geht das Experiment gründlich schief – der Hundemensch macht, wie einst Frankensteins Monster, seinem Schöpfer das Leben zur Hölle.
In der Regie von NTM-Schauspieler Christoph Bornmüller wird aus Bulgakows satirischtierischer Erzählung ein bissiger Kommentar auf den Perfektionsdrang und den Optimierungswahn unserer Gegenwart.


Sa, 18.01.2020, 19.30 Uhr, Schauspielhaus
»Ellbogen«
nach dem Roman von Fatma Aydemir

Regie:  Selen Kara | Bühne: Lydia Merkel | Kostüme: Emir Medic | Musik: Torsten Kindermann | Licht: Dennis Hauser | Video: Stephan Komitsch | Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer
Mit: Tala Al-Deen, Almila Bağrıaçık, Vassilissa Reznikoff; Nicolas Fethi Türksever

Hazals Leben hat keine Perspektive und die Wut im Bauch ist groß. Ihr Sehnsuchtsort ist Istanbul, wo Internet-Bekanntschaft Mehmet auf sie wartet. An ihrem 18. Geburtstag geht sie heimlich mit Freundinnen feiern. Der Abend eskaliert heftig, am Ende ist ein Mensch tot und Hazal flieht nach Istanbul.
Aber auch dort ist sie nicht zu Hause. Fatma Aydemirs preisgekrönter Debütroman »Ellbogen« ist eine warmherzig und wild erzählte Geschichte über Identitätssuche und das Erwachsenwerden im postmigrantischen Deutschland.


Fr, 24.01.2020, 20 Uhr, Studio Werkhaus
»Bataillon«
von Enis Maci

Regie:  Marie Bues | Bühne + Kostüme: Heike Mondschein | Musik: Christine Hasler | Licht: Björn Klaassen | Dramaturgie: Anna-Sophia Güther
Mit: Sophie Arbeiter, Annemarie Brüntjen, Johanna Eiworth, Otiti Engelhardt, Carina Thurner

Ein Hochhaus, in dessen Keller Weberinnen an Tarnumhängen arbeiten für einen Krieg, der viele Schauplätze hat: den Balkan, Syrien oder auch den Körper der Frau. Zu Wort kommen etwa Monica Lewinsky, Ada Lovelace, die erste Programmiererin, und auch Penelope, die Frau Odysseus’. Da sind Erinnerungen – wem gehören sie?
Enis Maci, Hausautorin der Spielzeit 2018/19 und »Nachwuchsdramatikerin« von 2018 und 2019 (»Theater heute«), entwirft in ihrem Auftragswerk ein kluges Panorama von ausschließlich weiblichen Stimmen, das Marie Bues sinnlich in Szene setzt.

EXTRAS IM JANUAR


Do 09.01.2020, 17.30 Uhr, Lobby Werkhaus
»Club der unmöglichen Fragen«
Glaubens-Extreme

In fast allen großen Religionskulturen der Welt sind erhebliche Einschränkungen der Rechte der Frauen* zementiert: über Kleidungsvorschriften, Verbote – bspw. einer soliden Bildung oder beruflicher Karriere zugunsten der Familie – bis hin zu Sanktionen und Strafen für ungehorsames Verhalten. Trotzdem bilden Frauen* oft das Fundament, auf das diese patriarchalen Strukturen bauen. Zunehmend fühlen sich Frauen* auch zum religiösen Extrem hingezogen.
Was bewegt Frauen* dazu, sich Gruppierungen anzuschließen, in denen sie unterdrückt werden und zum Teil in ein psychosoziales Abhängigkeitsverhältnis geraten? Sind wir in Deutschland frei von diesen extremen Glaubensrichtungen? Wenn Glaube Halt gibt, welche Halt finden hier die Frauen*? Sind Männer* im gleichen Maße anfällig? Welche feministischen Positionen lassen sich im Kontext Religion finden? Welche Frauenbewegungen setzen sich aus den Religionskulturen heraus für Gleichberechtigung ein?

Moderatorinnen: Dipl. Hdl. Elsbeth Ruiner (Oberstudienrektorin a.D.) und Dr. Susanne Wichert (in den Reiss-Engelhorn-Museen: Direktorin der Stiftungsmuseen und Geschäftsführerin der rem|gGmbH)

Eine Kooperation mit dem Amt der Gleichstellungsbeauftragten und dem FrauenKulturRat


Sa 11.01.2020, 18 Uhr, Studio Werkhaus
Auf Einladung

»Auf Einladung« wird von Mannheimer*innen inhaltlich gestaltet, mit Bildern, Texten, Themen und Musik. Die Frage: Welche Geschichten werden im Theater erzählt – und welche fehlen noch?

Folge 2: Die Politologin Rajya Karumanchi-Dörsam fragt mit dem Titel »(un)sichtbar«, wer eigentlich entscheidet, wann wir in einer Gesellschaft wirklich angekommen sind? Und wie sieht ein Zuhause für Alle aus? In Zusammenarbeit mit Mannheimer Vereinen und Initiativen, /die das Zusammenleben fördern.


Di 14.01.2020, 20 Uhr, Lobby Werkhaus
Über Auschwitz reden – die Täter von damals und die Neue Rechte
Szenische Lesung

Mit: Ragna Pitoll; Rocco Brück, Jacques Malan, Martin Weigel

Aus Anlass des 75. Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz lesen Schauspieler*innen des NTM aus Protokollen der legendären Frankfurter Auschwitzprozesse.
Gemeinsam mit Prof. Heidrun Deborah Kämper vom Mannheimer Institut für Deutsche Sprache untersuchen wir, wie die Versuche der Angeklagten, ihre Verbrechen zu leugnen oder zu verharmlosen, bis in die heutige Zeit fortwirken.

In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Rhein-Neckar.


Mi 15.01.2020, 20 Uhr, Lobby Werkhaus
Das erste Mal

So viele neue Stücke! Aber welche davon sollten in Mannheim inszeniert werden? Lesen Sie mit uns die Lieblingsstücke der Dramaturgie. Die Bar der Lobby Werkhaus hat geöffnet.
Die Reihe »Das erste Mal« ist eine Veranstaltung des Supranationaltheaters Frauheim, einer Veranstaltungsreihe, die zugleich Denkraum ist für die Frage danach, wessen Geschichten und Themen im Theater vorkommen – und welche nicht?


Fr 17.01.2020, 20 Uhr, Casino Werkhaus
Casino Performance: Der Blockbuster Teil 5
von und mit: Robin Krakowski

Hollywood bittet darum: Ensemblemitglied Robin Krakowski aka Regielegende Steve O’Conner nimmt die Arbeit wieder auf. Zusammen mit seinem Team nimmt er sich die nächste Blockbuster-Verbesserung vor.


Di 28.01.2020, 19.30 Uhr, Schauspielhaus
Mannheimer Reden 8:
Ein neues goldenes Zeitalter der Arbeit?

mit Jakob von Weizsäcker und Elisabeth Niejahr

Im Januar 2020 nehmen die »Mannheimer Reden«, die sich binnen kürzester Zeit zu einem wichtigen Forum für den Austausch und die Auseinandersetzung über die großen Fragen unserer Gegenwart entwickelt haben, den Zusammenhang von Wirtschaft und Gesellschaft in den Blick.
Seit einigen Jahren schon treiben niedrige – oder gar negative – Zinsen die Sparer zur Verzweiflung. Welche Probleme sich aus der fortwährenden Niedrigzinsphase für Anleger und Zentralbanken ergeben wird schon viel diskutiert. Welche Chancen sich für normale Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ergeben könnten, wenn Kapital relativ reichlich vorhanden ist und Arbeit zur knapperen Ressource wird, spielt im öffentlichen Bewusstsein bisher noch kaum eine Rolle. Genau darum soll es an diesem Abend gehen. Im Anschluss an seinen Impulsvortrag diskutiert Jakob von Weizsäcker, Leiter der Abteilung für Grundsatzfragen und internationale Wirtschaftspolitik im Bundesministerium der Finanzen in Berlin, mit der Wirtschaftsjournalistin und Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung Elisabeth Niejahr über mögliche positive Auswirkungen niedriger Zinsen etwa für den Arbeitsmarkt, die Umweltpolitik und die gesamte Gesellschaft.
Im Anschluss an das Gespräch laden das NTM und die SRH im Foyer des Nationaltheaters zum informellen Gedankenaustausch ein.

Die Mannheimer Reden sind ein Forum des NTM und des Heidelberger Bildungs- und Gesundheitsunternehmens SRH. Sie stehen unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz. Medienpartner ist der Mannheimer Morgen.