Oper - Mai / Juni 2024
Liebe Opernfreund*innen,
mit großer Spannung und Vorfreude blicken wir dem näher rückenden Sommer entgegen. Sommer 2024 heißt für uns und für Sie: Der »Mannheimer Sommer« steht wieder an. Das Internationale Festival für Musik und Theater verlegt sich in der diesjährigen Ausgabe überwiegend nach Schwetzingen: Diese aus der Generalsanierung des Spielhauses am Goetheplatz resultierende Maßnahme bietet außerordentliches ästhetisches Potenzial für die Festivalausgabe.
In den endlosen Rabatten und Hecken, in den blühenden Bäumen und Beeten, in den antikisierenden Tempeln und Monumenten findet Kunst und ‚gebändigte‘ Natur gleichsam symbiotisch statt. Freuen Sie sich auf ein hochkarätiges Programm von Mozart (der das Schloss und sein prächtiges Rangtheater besuchte) bis Moderne, von Pop-Konzert über Klanginstallation bis Opernklassiker. Wie besser könnte man das Fest begehen, als mit der Eröffnungspremiere von Mozarts Oper aller Opern »Don Giovanni« im Schlosstheater? Doch der »Mannheimer Sommer« wird auch, so verspricht es der Name, in Mannheim stattfinden. Mit Albert Camus‘ »Der Fremde« vertont Cecilia Arditto Delsoglio Literatur von Weltrang. Im Studio Werkhaus bringen wir diese Uraufführung zur ersten Opernadaption des philosophischen Schlüsselromans und wollen in zahlreichen Zusatzveranstaltungen – von nordafrikanischem Bandkonzert bis Podiumsdiskussion – alles über Camus, seinen Roman, die Komponistin und die Opernadaption am Nationaltheater wissen.
Mit der ausgehenden Spielzeit 2023.24 geben wir allerdings auch das große Opernfinale in der Alten Schildkrötfabrik in Neckarau. Das ehemalige Industriegebäude im Jugendstil und sein Kesselhaus haben sich für zahlreiche Produktionen als wahre Fundgrube herausgestellt und etabliert. Mit Strauss‘ und Hofmannsthals ‚Oper über Oper‘ »Ariadne auf Naxos« und Gaetano Donizettis spritzigem Einakter »Rita« bringen wir noch einmal ganz große Oper in die Schildkrötfabrik.
Herzlichst
Ihr Opernteam
Premieren:
Premiere: Fr, 24.05.2024, Alte Schildkrötfabrik, 20.00 Uhr
Rita
Komische Oper in einem Akt von Gaetano Donizetti | Mannheimer Erstaufführung
in deutscher und italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Vorstellungen nur bis 02.06.2024
Rita ist weltberühmt – für ihre Polenta. Ihr gut gehendes Gasthaus mitten in Turin führt sie mit starker Hand. Und das nicht von ungefähr: Mit Männern hat Rita bisher nämlich hauptsächlich schlechte Erfahrungen gemacht. Ihr erster Ehemann Gasparo erwies sich, kaum verheiratet, als wahrer Despot, der auch vor Handgreiflichkeiten nicht zurückschreckte. Als er sich eines Tages absetzt – er soll bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen sein – ist Rita froh, ihn los zu sein. In zweiter Ehe heiratet sie den fügsamen Beppe, der ihr in der Küche zur Hand geht und nun seinerseits Ritas Zornesausbrüche fürchtet… So weit, so gut. Doch plötzlich taucht ein Mann in der Gaststube auf, der sich als der verschollene Gasparo herausstellt. Ein rasantes Spiel um Betrug, geheime Absichten und falsche Versprechungen nimmt seinen Lauf.
Donizettis temporeiche Oper steckt voll schönster Belcanto-Melodien und erweist sich als ideales Stück für Yaara Attias, Niklas Mayer und Jordan Harding aus dem internationalen Opernstudio. Unter der musikalischen Leitung von GMD Roberto Rizzi Brignoli bringen sie Donizettis Einakter auf die Bühne der Alten Schildkrötfabrik. Regie führt die szenische Leiterin des Opernstudios Claudia Plaßwich.
Musikalische Leitung: Roberto Rizzi Brignoli
Regie: Claudia Plaßwich
Bühne & Kostüm: Davide Raiola
Licht: Damian Chiemlarz
Dramaturgie: Eszter Orbán
Mit: Yaara Attias; Jordan Harding, Niklas Mayer, Opernchor, Statisterie und NTO.
Eine Produktion des Internationalen Opernstudios am Nationaltheater
Premiere: Do, 27.06.2024, Schlosstheater Schwetzingen, 19.00 Uhr
Don Giovanni
Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart | im Rahmen des Mannheimer Sommer 2024
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Vorstellungen nur bis 18.07.2024
Don Giovanni oder Don Juan: Ein Name, der eine tiefe Spur in der Kulturgeschichte hinterlassen hat. Verführer, Genießer, Philosoph, perfekter Liebhaber – und, wenn man ihn genau betrachtet, durch seine Laster ein beispielhafter Antiheld: Vergewaltiger, Mörder, Lügner, Ausbeuter, Betrüger – mit dem wir erstaunlicherweise doch Mitleid empfinden. Ein zügelloser Verbrecher, dem es an Frechheit nicht mangelte, die Statue des von ihm ermordeten Mannes zum Abendessen einzuladen! Ein einziger Fehler ist ihm unterlaufen: Mit einer Zusage hatte er nicht gerechnet.
Dieses als Oper aller Opern gefeierte Werk, das Mozart 1787 persönlich am Dirigentenpult in Prag uraufgeführt hat, rundet den Mozart-Da Ponte-Zyklus in Koproduktion mit dem Nationaltheater Prag ab.
Musikalische Leitung: 2. Kapellmeister*in / Jānis Liepiņš
Regie: Alexander Mørk-Eidem
Bühne: Christian Friedländer
Kostüm: Jenny Ljungberg/Moa Möller
Licht: Ellen Ruge
Chordirektor: Alistair Lilley
Dramaturgie: Eszter Orbán
Mit: Seunghee Kho, Shachar Lavi, Nataliia Shumska; Marcel Brunner / Eric Ander, Nikola Diskić / Ilya Lapich, Sung Ha / Patrick Zielke, Rafael Helbig-Kostka / Raphael Wittmer, Bartosz Urbanowicz / Marcel Brunner, Opernchor, Statisterie und NTO.
Mehr zu »Don Giovanni«:
Einführungssoirée »Don Giovanni« | am 19.06.2024 in der Foyer Schlosstheater Schwetzingen
Premiere: So, 30.06.2024, Studio Werkhaus, 18.00 Uhr
Der Fremde
Kammeroper von Cecilia Arditto Delsoglio und Annette Müller nach Originaltexten aus »L’Étranger« von Albert Camus | Uraufführung | im Rahmen des Mannheimer Sommer 2024
in deutscher und französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Vorstellungen nur bis 13.07.2024
Eine poetische Welt aus Stimmen, Geräuschen, Instrumentalklängen, Ventilatoren und Wasserschüsseln? Die Komponistin Cecilia Arditto war die Gewinnerin des 2020 ausgerichteten Kompositionswettbewerbes für neue Kammeropern zu Albert Camus’ Roman »Der Fremde«. Sie liest Camus’ Schlüsselroman über das Leben im Zeitalter des Absurden als eine Art Partitur, bei der das Eigentliche immer zwischen den Zeilen steht: Die Sonne, die Hitze, die Gerüche, das Meer. »Der, der auf Raymond eingestochen hatte, sah ihn an, ohne etwas zu sagen. Der andere blies auf einer kleinen Flöte und wiederholte, während er uns ansah, unentwegt die drei Töne, die er aus seinem Instrument herausholen konnte. Während dieser ganzen Zeit war da nichts als die Sonne und diese Stille mit dem leisen Murmeln der Quelle und den drei Tönen.« Cecilia Arditto Delsoglio wird gemeinsam mit Co-Regisseurin Annette Müller die Geschichte des vollkommen gleichgültigen Algerienfranzosen Meursault, seiner Freundin Marie, dem Kleinkriminellen Raymond und einem ganz unbegreiflichen Mord an einem Algerier zu einem intimen Drama der Klänge machen.
Musikalische Leitung: Pierre-Alain Monot
Komposition und Co-Regie: Cecilia Arditto Delsoglio
Regie und Bühne: Annette Müller
Kostüme: Oliver Kostecka
Dramaturgie: Jan Dvorak/Daniel Joshua Busche
Mehr zu »Der Fremde«:
Einführungsmatinée »Der Fremde« | am 23.06.2024 in der Lobby Werkhaus
Film & Oper | Der Fremde | am 26.06.2024 im Cinema Qudrat
Im Salon mit Cecilia Arditto | Musiksalon // Extra | am 04.07.2024 in der Lobby Werkhaus
Der Sound Nordafrikas ist im Konzert der Band »Haz'art Trio« zu hören | am 02.07.2024, 19.30 Uhr im Studio Werkhaus
Repertoire
Bis So, 05.05.2024 – Musensaal im Rosengarten
I masnadieri (Die Räuber)
Melodramma tragico von Giuseppe Verdi | konzertant
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Das Werk Friedrich Schillers ließ Giuseppe Verdi nicht mehr los, seit er erstmals mit ihm in Berührung gekommen war. Von der stürmischen Kraft der Texte beeindruckt, komponierte Verdi in der Folge wichtige Opern auf Grundlage von Schillerschen Dramen. Den Anfang machten »I masnadieri« auf Grundlage der »Räuber«. Das Ringen des jungen Carlo, der zwischen Sehnsucht nach Heimat und Familie und dem Treuegelöbnis gegenüber seinen Räuberkameraden hin- und hergerissen ist, bildet das Zentrum des Werkes. Seine Liebe zu Amalia, der Verrat seines Bruders Francesco, die Gräueltaten des Räuberlebens und der Wunsch nach Heimkehr und Zugehörigkeit treiben den Protagonisten immer tiefer in die komplizierten Verstrickungen seines Lebens. »I masnadieri« ist Giuseppe Verdis erstes Auftragswerk für eine ausländische Bühne und lässt seine differenzierte Orchesterbehandlung erkennen. Die erstmalige Verwendung von »off stage«-Chören und überraschenden instrumentalen Effekten machen die konzertante Opernaufführung unter der Leitung von GMD Roberto Rizzi Brignoli im Musensaal im Rosengarten zu einem besonderen musikalischen Erlebnis.
Musikalische Leitung: Roberto Rizzi Brignoli
Szenische Einrichtung: Eva Collura
Licht: Florian Arnholdt
Chordirektor: Alistair Lilley
Dramaturgie: Eszter Orbán
Mit: Zsuzsanna Ádám; Evez Abdulla, Marcel Brunner, Christopher Diffey, Uwe Eikötter, Sung Ha, Vasyl Solodkyy, Opernchor und NTO.
Bis So, 12.05.2024 – Alte Schildkrötfabrik
Ariadne auf Naxos
Oper von Richard Strauss
in deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Der große Moment ist gekommen: Ein junger Komponist darf endlich seine Oper nach dem antiken Mythos vom Schicksal der verlassenen und tieftraurigen Ariadne zur Uraufführung bringen. Doch kurz vor Beginn der »Ariadne auf Naxos« entscheidet sich der vergnügungssüchtige Auftraggeber, die tragische Oper und die lustvolle Komödie einer Commedia dell’arte-Truppe gleichzeitig aufführen zu lassen. Was als Alptraum des jungen Künstlers beginnt, entpuppt sich als Gegenüberstellung verschiedener Liebes-konzepte, die wir alle in uns tragen – von der dramatischen Trauer hin zur leichtfüßigen Lebenslust, von der ewig treuen Liebe hin zum ewig neuen Lieben. In ihrer dritten gemeinsamen, 1916 uraufgeführten Oper gelingt Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal eine musikalisch und sprachlich reiche Reflexion über die Frage, wie wir lieben, was Kunst alles sein kann und welche Kämpfe sowohl in der Kunst als auch in der Liebe gefochten werden.
Musikalische Leitung: Jānis Liepiņš
Regie: Yona Kim
Bühne: Jan Freese
Kostüme: Falk Bauer
Licht: Damian Chmielarz
Video: Benjamin Lüdtke
Dramaturgie: Cordula Demattio/Albrecht Puhlmann
Mit: Barbara Bernt, Julia Faylenbogen, Jelena Kordić, Estelle Kruger, Maria Polańska, Amelia Scicolone, Nataliia Shumska; Christopher Diffey, Jordan Harding, Rafael Helbig-Kostka, Andreas Hermann/Jonathan Stoughton, Thomas Jesatko, Lennart Kost, Ilya Lapich, Niklas Mayer, Bartosz Urbanowicz, Raphael Wittmer und NTO.
Musiksalons
So, 05.05.2024 – Wasserturm | 11.00 Uhr & 11.45 Uhr & 12.30 Uhr
Wasser!
Musiksalon // greeNTO: Ein musikalisches Lebenselixier für Gesang, Harfe und Blasinstrumente
Wasser ist das besondere Element, das die kosmische Besonderheit des Planeten Erde ausmacht. Und auch für den Menschen ist es schlichtweg Existenzgrundlage; dafür spricht auch die Fülle an religiösen Riten zwischen christlicher Taufe und heiligen Flüssen in Indien. In einem Musiksalon Extra wollen Mitglieder von Chor und Orchester des NTM den gewaltigen Hohlraum des Mannheimer Wasserturms mit Klängen füllen: Mehrchöriges von Gabrieli, Mendelssohn oder Schütz, Harfenmusik von Debussy oder Fauré, Fanfaren vom Balkon des Turms. Diese klanglich überwältigende Musik von Barock bis Moderne macht darauf aufmerksam, dass unsere wässrige Lebensgrundlage akut gefährdet und vielerorts gar nicht mehr vorhanden ist. Aufgrund der geringen Platzkapazität im Wasserturm bieten wir mehrere Durchgänge an.
Mit Vokalensemble »Arco Vocale« (Katharina Hermanns, Susanne Scheffel, Kjung-Rak Jeong, Chi Kyung Kim), Vitali Nedin (Violine), Eva Röthke (Harfe), Ragna Pitoll (Sprecherin), Blechbläserensemble des NTO (Julius Joachim, Barockposaune; Johanna Pschorr, Barockposaune; Frank Szathmáry-Filipitsch, Barockposaune; Siegfried Jung, Ophicleide)
Do, 09.05.2024 – Lobby Werkhaus | 19.30 Uhr
Mozart: Violinsonaten und Arien
Musiksalon // Klassik: Vitali Nedin und Nikola Diskić
Don Giovanni, Donna Anna und der unheimliche Steinerne Gast stehen wieder vor den Toren! Zur Vertiefung der Don-Giovanni-Premiere im »Mannheimer Sommer« hat Konzertmeister Vitali Nedin ein Programm aus den Violinsonaten KV 379 und 454 des Mannheimer Hausheiligen zusammengestellt. Mozart hat sein ganzes Leben über Werke für Violine und Klavier geschrieben, schließlich war er selbst begabter Violinist. Doch erst als reifer Komponist erreichte er die konzertante Gleichberechtigung beider Teile solch eines Duos. Bariton Nikola Diskić wiederum ist am NTM der Experte für Mozarts düstere Helden. Er wird die lichte Welt der Sonaten mit einigen theatralen Akzenten seiner prachtvoll-kernigen Stimme kontrastieren.
Mit: Vitali Nedin (Violine), Nikola Diskić (Bariton), Tatjana Ostrouhova (Klavier).
Do, 16.03.2024 – Lobby Werkhaus | 19.30 Uhr
Get Well Soon
Musiksalon // Pop: Im Salon mit dem Mannheimer Popsänger Konstantin Gropper
Spätestens seit seiner Komposition gemeinsam mit Ziggy Has Ardeur zur Eröffnung der BUGA weiß es jeder, der es wissen will: Konstantin Gropper und seine Band »Get Well Soon« sind Fixsterne am Mannheimer Indie-Himmel – national und international. Und auch das Nationaltheater hat eine Geschichte mit Gropper, denn sein Album »Vexations« wurde in der sinfonischen Fassung 2016 am NTM zum Überraschungserfolg der damals neuen Reihe NTM//POP. Bevor im Mannheimer Sommer der neue Streich von Gropper/Has Ardeur aufgeführt wird, wollen wir uns mit Gropper einmal unterhalten: Woran arbeitet er gerade? Woraus bezieht er die Inspirationen für seinen Kammerpop? Was macht die Filmmusik-Karriere? Wie klingt die neue Platte »Amen«? Und was ist sein Lieblingsgetränk? Einige Lieder wird er dabeihaben – unplugged, natürlich.
Mit: Konstantin Gropper (Gesang und Gespräch), Cordula Demattio und Jan Dvořák (Klavier und Gespräch)
greeNTO
Mi, 15.05.2024 – Musensaal im Rosengarten | 19.30 Uhr
ARCTICA
greeNTO: Das NTO spielt Sibelius und Grieg | Solistin: Alina Pogostkina | Moderation: Antje Boetius | Eintritt Frei
Wie klingt die Arktis? Niemand weiß das besser als die bedeutendste deutsche Arktisforscherin Prof. Antje Boetius. Lassen Sie sich von uns entführen in diese faszinierende, fremde Welt. Nie gezeigte, atemberaubende Filmaufnahmen Ihrer Arktisexpeditionen bilden den Rahmen zu unserem besonderen Konzert. Die wunderbare Geigerin Alina Pogostkina, Gewinnerin des Internationalen Sibelius-Wettbewerbes in Helsinki 2005, übernimmt den Solopart in Jean Sibelius' Konzert in d-moll für Violine und Orchester op.47, eines der beliebtesten Violinkonzert des 20 Jahrhunderts. Der Komponist hat eine einmalige Balance zwischen Virtuosität und musikalischem Anspruch geschaffen, die die Kraft und Emotionalität der Soloviolone zur Geltung bringt.
Sibelius 7. Sinfonie C-Dur op. 105 ist die letzte vollendete und erhaltene Sinfonie und eines der letzten Werke des Komponisten überhaupt, uraufgeführt am 24 März 1924 in Stockholm unter Leitung des Komponisten.
Edvard Griegs Musik zu Henrik Ibsens Peer Gynt ist viel dramatischer und tiefer, als man gemeinhin annimmt, wenn man nur die Suiten dazu kennt, lassen Sie sich überraschen.
Den Klängen der Musik stehen beim Konzert im Rosengarten, gewaltige Naturbilder gegenüber. Sie entstanden auf der ArcWatch-Expedition, die das maritime Leben im arktischen Ozean untersucht. Wie es ist, seit 30 Jahren dorthin zu fahren, wie wichtig dieser Kontinent für die Erde ist, aber auch was unsere Lebensweise dort anrichtet, erzählt dazu die berühmte Meeresbiologin Prof. Antje Boetius. Es spielt das Nationaltheaterorchester unter Leitung von Jānis Liepiņš.
Nach dem Konzert gibt es in der Lounge die Gelegenheit, nicht nur Antje Boetius ein paar Fragen zu stellen, sondern auch Alina Pogostkina.
Moderation: Detlef Grooß
Mit: Prof. Antje Boetius (Moderation), Alina Pogostkina (Solo-Violine), Jānis Liepiņš (Musikalische Leitung) und NTO.
So, 16.06.2024 – Käfertaler Wald | 11.00 Uhr
Waldmusik
Klimakonzert zum Tag der Artenvielfalt im Pavillon am Karlsstern im Käfertaler Wald
Was hat klassische Musik mit dem Wald zu tun? Das werden wir in unserem kammermusikalischen Programm »Waldmusik« im Pavillon am Karlsstern im Käfertaler Wald ausloten. Das Publikum erwartet ein Erlebniskonzert, in dem Naturklänge und verschiedene musikalische Werke miteinander ergänzend in Dialog treten.
So, 23.06.2024 – Pumpwerk Ochsenpferch | 16.00 Uhr
Kreisläufe
Kammerkonzert im Jugendstil-Pumpwerk
Die greeNTO-Reihe lädt zu einem Kammerkonzert im einzigartigen Ambiente des Pumpwerks Ochsenpferch. Der Jugendstilbau mit Turm und neoromanischen Rundbögen ist das einzige städtische Industriedenkmal, das seinem ursprünglichen Zweck noch immer dient und garantiert – von schwerem Gerät und modernster Technik umgeben – eine einzigartige Konzertatmosphäre.
Mit: Anissa Baniahmad (Flöte) und Nora von Marschall (Harfe)
Extras
Premiere: Sa, 04.05.2024 – Theater im Felina Areal
Fredo und der Drache
Ein musikalisches Märchen für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene | Uraufführung
Vorstellungen nur bis 15.05.2024
Ein kleiner Junge kümmert sich um einen Tannenbaum.
Er gießt ihn und pflegt ihn.
Er hat ihn ins Herz geschlossen.
Er ist sein Freund.
Aber der Drache trachtet dem
Baum nach dem Leben...
Idee und Buch: Eberhard Streul
Musik: Jan Roelof Wolthuis
Bühne und Kostüme: Davide Raiola
Sa, 25.05.2024 – Alte Schildkrötfabrik | 19.00 Uhr
Opernchor in concert
Chorkonzert unter der Leitung von Alistair Lilley
Seit der Spielzeit 2023.24 leitet Alistair Lilley den Opernchor des Nationaltheaters. Mit den 56 Sänger*innen des Chores hat er seither bereits ein breites Repertoire umgesetzt – von Mussorgskys »Boris Godunow« bis zu Puccini und barocken Klängen von Henry Purcell. Beim Konzert in der Alten Schildkrötfabrik präsentiert sich der Chor nun mit einem furiosen Programm mit Musik von Barock bis Gegenwart quer durch alle Genres.
Chordirektor: Alistair Lilley
Assistenz des Chordirektors: Matthew Gibson
So, 26.05.2024 – Kulturhaus Käfertal | 11.00 Uhr
Ein Tag bei Komponist*innen
Familienkonzert mit Musik von Joseph Haydn
Was macht ein*e Komponist*in denn so den ganzen lieben langen Tag? Klar! Tolle Musik erfinden und sie aufschreiben, damit die Musiker*innen sie danach spielen können. Aber das kann ja niemand 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche so machen. Unsere Moderatorin Carmen Yasemin Ipek hat sich für uns durch viele Bücher über und Briefe von bekannten Komponist*innen gelesen und herausgefunden, wie ihre Tage so aussahen. Und musikalisch bringt das Nationaltheater-Orchester unter der Leitung von Jānis Liepiņš die perfekte Musik dazu: Joseph Haydn hat nämlich mal drei Sinfonien geschrieben, in denen er einen Tagesablauf von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang beschreibt. Also: Morgenstund hat Gold im Mund – auf zum Familienkonzert!
So, 09.06.2024 – Christuskirche | 19.30 Uhr
Wagner trifft Verdi
Festliche Gala des Richard-Wagner-Verbandes in Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim
Richard Wagner und Giuseppe Verdi: Die zwei bedeutendsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig Symbole zweier gegensätzlicher musiktheatralischer Konzepte – »unendliche Melodie« gegen Thema und Motiv, Gesamtkunstwerk gegen das Primat der Musik, weihevoller Mythos gegen romantischen Realismus.
Der Richard-Wagner-Verband, seit Jahrzehnten eine feste Größe im Kulturleben der Stadt Mannheim, lädt zu einem Galakonzert in den neobarocken Rundbau der Mannheimer Christuskirche. Unter der Leitung von Jānis Liepiņš werden Mitglieder des Solist*innen-Ensembles und das Nationaltheater-Orchester mit Werken der beiden Operngiganten für einen atemberaubenden Abend sorgen. Opernintendant Albrecht Puhlmann führt moderierend durch den Abend, den Dr. Marcus Fähnle, Bloomaul 2022, mit einem Grußwort einleiten wird.
Musikalische Leitung: Jānis Liepiņš
Moderation: Albrecht Puhlmann
Mit: Jelena Kordić, Estelle Kruger; Evez Abdulla / Ilya Lapich, Rafael Helbig-Kostka / Jonathan Stoughton, Thomas Jesatko und NTO.
Mannheimer Sommer
Ab Do, 27.06.2024 – Ausstellungssaal Schloss Schwetzingen
17 Chilling Mammoths
Begehbare Klanginstallation für eine Herde alter Klaviere
Maya Dunietz ist ein Phänomen. Die israelische Komponistin, Musikerin und Künstlerin erfindet immer neue musikalische Lebenswelten. Mal tritt sie mit ihrem Jazz-Trio auf großen Festivals auf, mal entreißt sie Kompositionen der 100jährigen äthiopischen Nonne Emahoy Tsegue Maryam Guebrou dem Vergessen. Das gemeinsame Band: Die Arbeit am Klang, am ozeanischen Sounderlebnis.
Für den »Mannheimer Sommer« hat sie eine Herde von 17 altersschwachen Klavieren der Vergangenheit versammelt, die in ihrer Klanginstallation schnaufen, brummen und röhren wie urzeitliche Mammuts. Mittels einer raffinierten elektronischen Steuerung werden diese Relikte einer bürgerlicheren Epoche zu Klangskulpturen, zwischen denen man über das Vergehen der Zeit, das Brausen der Welt, über Vereinzelung und Gemeinschaft nachdenken kann. Im Herbst wird diese anrührende und zugleich formstrenge Installation sogar im Kunstmuseum Luzern im Rahmen einer großen Werkausstellung gezeigt. Eine magische Welt im Ausstellungssaal des nördlichen Zirkelbaus.
Ab Do, 27.06.2024 – Schlossgarten Schwetzingen
Der geheime Garten
Per Kopfhörer durch eine verborgene Welt
Performance & Audiowalk
Es ist ein uralter Traum der Menschheit: Man geht durch ein Tor und befindet sich an einem vollkommen anderen Ort. Einem Ort, an dem die Gesetze der schlechten, alten Welt außer Kraft gesetzt sind.
Genau solch ein Tor hat sich nun geöffnet, wenn auch eifersüchtig bewacht durch seinen Türhüter. Wer es durchschreitet, muss bereit sein, den Schloss Schwetzingengarten mit neuen Augen zu sehen. Denn die Botschaften des Gartens, die früheren Generationen noch verständlich waren, erreichen uns Heutige nicht mehr. Die wahre Bedeutung der Skulpturen? Ungewöhnliche Klänge, die zuvor unhörbar waren? Der Reichtum der Pflanzen und ihre Sehnsucht nach Verbindung? All dies eröffnet sich dem mutigen Publikum, das sich auf einen kleinen Spaziergang mit den zuvor ausgehändigten Kopfhörern einlässt. – Eine spekulative Zukunftsbeschreibung des Menschen zwischen Utopie und Untergang.
Do, 27.06.2024 – Schloss Schwetzingen Mozartsaal | 19.30 Uhr
Björks »Homogenic«
Ein Popalbum als Streichquintett
Streicher-Konzert
Das Album »Homogenic« von 1997 markiert eine neue Stufe im Werk der isländischen Jahrhundertkünstlerin Björk. Nach ihren ersten beiden Soloalben »Debut« und »Post« arbeitete sie immer stärker mit klassisch orchestralen Elementen, wurde rhythmisch experimenteller. Das Ergebnis: Gold und Platin – und mit »All is full of Love« eines der besten Musikvideos aller Zeiten. Eine gute Wahl also für das international zusammengesetzte Streichquintett »Wooden Elephant«, das aus der Irin Aoife Ní Bhriain, der Isländerin Hulda Jónsdóttir, dem Schotten Ian Anderson, dem Bulgaren Stefan Hadjiev und dem Wahlnorweger Nikolai Matthews besteht. Denn »Wooden Elephant« interpretiert klassische Alben der elektronischen Popmusik neu und präsentiert sie als akustische, zeitgenössische klassische Konzertwerke. Zum Auftakt des Festivals deutet das 2017 gegründete Quintett das legendäre Album Björks als Musik für Streichinstrumente, nutzt die Klangerfindungen der Neuen Musik und spielt dennoch Pop – gemäß ihrem Motto »We Play Albums«. Ein Muss für alle, die »Vespertine« am Nationaltheater geliebt – oder verpasst haben!
Fr, 28.06.2024 – Schloss Schwetzingen Mozartsaal | 19.00 Uhr
RE-CREATION: Live-Podcast
Über Natur, Kultur und die große Transformation
Podiumsdiskussion mit Shelly Kupferberg (Moderation) & Gästen
Fr, 28.06.2024 – Schloss Schwetzingen Open-Air-Bühne | 20.30 Uhr
RE-CREATION
Open-Air-Konzert mit Konstantin Gropper, Ziggy Has Ardeur, Sebastian Schwab und dem NTO
Natur und Musik – ein großes Thema. Das Erhabene als Kategorie zwischen Schönheit und Schrecken ist seit Haydns »Schöpfung«, Smetanas »Die Moldau« oder Mendelssohns »Hebriden-Ouvertüre« eine Quelle musikalischer Geniestreiche. Wobei diese Musik uns zugleich daran erinnert, dass heute meist nicht die Natur den Menschen, sondern eher der Mensch die Natur bedroht. Auch die Popmusik der Mannheimer Ziggy Has Ardeur und Konstantin Gropper – Sänger der Band »Get Well Soon« – kennt dieses Schaudern machende Gefühl. In ihrer Orchester-Komposition »Rhizom« für die Bundesgartenschau setzen sie sich klanggewaltig mit unserem Verhältnis zur geheimnisvollen Pflanzenwelt auseinander. Das alles ist Grund genug für das Festival »Mannheimer Sommer« und den jungen, unkonventionellen Dirigenten Sebastian Schwab, ein von der Autorin Shelly Kupferberg moderiertes Open-Air-Konzert zu veranstalten, das von klassischen Ouvertüren über Filmmusikklänge bis zu Groppers lässigem Bariton reicht. Sein Name: »RE-CREATION« – Fans von »Get Well Soon« und alle Freunde des Nationaltheater-Orchesters werden begeistert sein.
Sa, 29.06.2024 – Schloss Schwetzingen Mozartsaal | 19.00 Uhr
Moby Dick
Ein Abenteuerroman als Perkussion-Konzert
Konzertlesung
»Moby Dick« – Ein Name wie Donnerhall. Kaum eine andere Geschichte über das menschliche Unvermögen, die Natur zu beherrschen, ist so bekannt wie Herman Melvilles großer Roman aus dem Jahr 1851. In ihr begibt sich Kapitän Ahab, getrieben von der Sucht nach Rache für erlittenes Unglück, auf die Jagd nach einem geheimnisvollen weißen Wal. Dieser Klassiker der Weltliteratur ist nicht nur ein gewaltiges Abenteuer, sondern ein Füllhorn an philosophischen und wissenschaftlichen Themen, die heute so aktuell sind wie vor 170 Jahren.
In einer Komposition aus Text und Musik entführen uns Christian Brückner, dessen sonore Stimme nicht nur Fans von Robert De Niro bekannt sein sollte, und Elbtonal Percussion in die unbändigen Weiten der Weltmeere. Die Hamburger Schlagwerker verwandeln Ahabs Abenteuer in kraftvolle Rhythmen und einen epischen Sound, den die Presse zurecht als »feinstes Kopfkino« lobt. – Nichts für Seekranke!
Sa, 29.06.2024 – Foyer Schloss Schwetzingen | 21.00 Uhr
Maskenball
Mittsommerfeier im venezianischen Stil
Es ist Zeit, zu feiern! – In den späteren Abendstunden kurz nach Mittsommer füllen sich die Foyers des Schlosstheater Schwetzingen mit herrlichen Klängen und mysteriösen Masken. Aus festlicher Barockmusik entspinnt sich ein höchst tanzbares Gewebe pulsierender Klänge und Rhythmen aus Swing und Beat. Stimmen füllen den Raum. Es locken bunte Getränke und kulinarische Kostbarkeiten. Je ausgelassener die Stimmung, desto illustrer wird die Partygesellschaft, zu denen nicht nur barock anmutende Menschen, sondern auch merkwürdige, manchmal erschreckende Kreaturen zählen. Hatten Sie schon einmal ein Monster im Arm?
Tanzfreudige, Feierwütige und Neugierige sind herzlich eingeladen, es auf diesem künstlerischen Ball krachen zu lassen und eine ganz besondere Geisterstunde im Schloss Schwetzingen zu erleben.
So, 30.06.2024 – Schlosstheater Schwetzingen | 12.00 Uhr
Auf den Spuren von Don Giovanni
Familienkonzert | In den Originalkulissen der Inszenierung
So richtig sympathisch ist der Titelheld dieser Oper ja nicht: Macht sich an alle Frauen ran, bringt unterwegs auch mal deren Väter um, wenn die sich einmischen, und auch sonst ist er ein großer Angeber und nervt alle ziemlich mit seinem Verhalten. In diesem Familienkonzert lernen wir den fiesen Helden Don Giovanni kennen und fragen uns zusammen mit seinem stets etwas ängstlichen Diener Leporello, wo das wohl alles hinführen wird. Dabei sind wir natürlich nicht alleine: Unsere Moderatorin nimmt uns mit auf diese Reise in Mozarts berühmteste Oper und braucht dabei bestimmt auch unsere Hilfe – denn einem Schurken wie Don Giovanni sollte auch die stärkste Moderatorin nicht alleine begegnen! – Ein Familienkonzert der Sonderklasse mit den Sängern und in der Originalausstattung unserer Produktion, begleitet vom Nationaltheater-Orchester.
Mit: Jānis Liepiņš (Musikalische Leitung), Ilya Lapich (Don Giovanni), Marcel Brunner (Leporello) und dem NTO.