Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Oper - Oktober 2020

Liebe Opernfreundinnen und Opernfreunde,

die Oper ist zurück! Dass Sie, unser Publikum, so zahlreich, treu und neugierig mit uns zurückgekehrt sind, freut uns sehr.
Mit einer Uraufführung aus der Feder von Hans Thomalla sind wir in die Saison gestartet. Die Oper hat so – trotz Pandemie und trotz erschwerter Planung – gezeigt, dass sie nicht müde wird, in Kreativität und Entdeckungslust immer neue Wege zu beschreiten, neue Klangwelten zu erforschen und zu erzählen von dem, was Sprache allein nicht zu erzählen vermag. Hans Thomallas »Dark Spring« nach Wedekinds »Frühlings Erwachen« ist noch am 6. und 7. Oktober auf der Bühne des Nationaltheaters zu sehen. Neue Wege beschreiten wir aber auch im Umgang mit dem scheinbar Altbekannten, mit den Klassikern des Repertoires. Als Antwort auf die Hygiene- und Sicherheitsbeschränkungen, die nicht nur im Zuschauerraum, sondern auch auf der Bühne gelten, hat sich das NTM eine veritable neue Opernform ausgedacht: die White-Wall-Oper. Die namensgebende weiße Wand wird zum Ausgangsmaterial und verbindenden Element der neuen Inszenierungen.

Großformatige und bildgewaltige Projektionen verschiedener visueller Künstler*innen erwecken die White Wall durch Overhead-Projektionen, Film, Videokunst, Zeichnungen, Animationen oder collagierte Bilder zum Leben. Nach der »Zauberflöte«, die am 22.9. ihre Premiere erlebte, kommt mit Puccinis »Madame Butterfly« im Oktober nun die zweite »White-Wall« auf die Bühne.
Konzept, Video und Regie von Roland Horvath, Anahita Malakooti und Maria Kwaschik beleuchten die Oper aus einer neuen Perspektive und stellen Fragen nach Identität, Zuschreibung, Geschlecht und Selbstbestimmung. Weiter geht es mit einer eigens erarbeiteten Neufassung der Mannheimer Erfolgsproduktion »Vespertine« nach dem gleichnamigen Popalbum von Björk, die am 18.10. auf die Opernbühne zurückkehren wird.
Aber auch im Konzertbereich ist für Abwechslung gesorgt: Das erste Akademiekonzert unter der Leitung von GMD Alexander Soddy findet mit neuem Programm zwischen 18. und 20.10. im Rosengarten statt. Herbstlich stimmungsvoll wird es bei den Konzerten des Opernchores, der mit »Himmel, Erde und Meer« ein Programm romantischer Chormusik von Johannes Brahms bis Sergei Taneyev vorstellt. Mit besonderer Vorfreude blicken wir vor allem auch dem Neustart der Konzertreihe »Musiksalon« entgegen. Am 25.10. eröffnen wir mit einem fulminanten Abend auf der Opernhausbühne, bei dem sich Astrid Kessler (als Leonore) und Ensemble-Neuzugang Jonathan Stoughton (als Florestan) mit Beethoven befassen und gemeinsam mit Schauspieler Matthias Breitenbach das aufrührerische Potential in Beethovens Musik zum Erlebnis werden lassen. Dem Jubilar sind bis zum Ende des Jahres insgesamt acht Konzerte gewidmet, die unter dem Titel »Ideal und Exzess« das ganze Spannungsfeld zwischen Oper, Sinfonie, Kammermusik und Experiment in den Blick nehmen. Der brandneue Flyer, der alle Informationen zusammenfasst, liegt ab Oktober im Foyer des NTM aus.

Bleiben Sie gesund, wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Premiere:


So, 4.10.2020, 19.00 – 20.30 Uhr, Opernhaus
Madame Butterfly
von Giacomo Puccini
White-Wall-Oper 2
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Cio-Cio-San, genannt Butterfly, sehnt sich nach einem neuen Anfang. In der Hochzeit mit F. B. Pinkerton scheint diese Vision Wirklichkeit zu werden, doch bald neigen sich Schatten über das aufkeimende Glück und Butterfly bleibt verlassen zurück. Opfer gegen Täter, naive Illusion gegen brutale Wirklichkeit –  die Rollen scheinen klar verteilt. Und doch gelingt es Videokünstler Roland Horvath, der Geschichte überraschende Facetten abzugewinnen, die die Frage nach Identität und Selbstbestimmung ganz neu stellen. In den Hauptrollen zu erleben sind Astrid Kessler, die am 4. Oktober ihr Rollendebüt als Butterfly geben wird, Irakli Kakhidze als Pinkerton und Nikola Diski als Sharpless.

Musikalische Leitung:  Jānis Liepiņš
Musikalisches Arrangement: Christian Dellacher
Konzept und Video: Roland Horvath (rocafilm)
Mitarbeit Konzeption und Video: Anahita Malakooti
Regie: Maria-Magdalena Kwaschik
Bühne: Anna-Sofia Kirsch
Kostüme: Charlotte Werkmeister
Choreographische Mitarbeit: Luches Huddleston jr.
Licht: Damian Chmielarz
Dramaturgie: Cordula Demattio, Patricia Knebel
Chor: Dani Juris
Animation Video: Judith Selenko

Cio-Cio-San: Astrid Kessler
Suzuki: Julia Faylenbogen
F.B. Pinkerton: Irakli Kakhidze
Sharpless: Nikola Diskić
Goro: Uwe Eikötter
Bonzo: Marcel Brunner

Mit dem Nationaltheater-Orchester, dem Opernchor, der Statisterie und dem Bewegungschor


So, 18.10.2020, 20.00 – 21.30 Uhr, Opernhaus
Vespertine
Pop-Oper nach Björk/ Hotel Pro Forma
Die Erfolgsproduktion in neuer Fassung
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Ein Popalbum der Gesamtkünstlerin Björk als Oper in der bildstarken Inszenierung des dänischen Künstlerkollektives Hotel Pro Forma – das gibt es nur in Mannheim. Die Uraufführung dieses einzigartigen Opernprojektes lockte Opern- und Björk-Fans aus der ganzen Republik ans Nationaltheater und wurde in einer aufwändigen CD-Produktion des Labels OehmsClassics zum Nachhören festgehalten. Seit Langem sehnlich erwartet, kehrt »Vespertine« nun zurück auf den Spielplan und liefert im neuen Arrangement für Kammerorchester zudem ganz neue Höraspekte.

Musikalische Leitung: Elias Corrinth
Regie: Kirsten Dehlholm/Jon R. Skulberg (Hotel Pro Forma)
Musikalische Neufassung: Himmelfahrt Scores (Peter Häublein, Roman Vinuesa, Jan Dvořák)
Bühne: Maja Ziska
Kostüme: Fredrik Floen
Licht: Jesper Kongshaug
Video: Adam Ryde Ankarfeldt
Dramaturgie: Julia Warnemünde
Chor: Dani Juris
Kinderchor: Anke-Christine Kober

Forscherin: Ji Yoon (Gast)
Doppelgängerin: Aki Hashimoto (Gast)
Der Mann: Thomas Berau
Knabensolist: Noah Engler

Mit dem Nationaltheater-Orchester, den Damen des Opernchores und der Statisterie

Musiksalon


So, 25.10.2020, 20.00 Uhr, Opernhaus
Musiksalon // Beethoven: Gesänge des Aufruhrs
Arien und Texte von Beethoven bis Burgess
Musiksalon-Eröffnung zum Weltoperntag

»Wahrheit wagt’ ich kühn zu sagen, und die Ketten sind mein Lohn«, heißt es in Florestans großer Arie zu Beginn des zweiten Aktes in Beethovens »Fidelio«. Zu Unrecht eingekerkert, erwartet der Gefangene nur noch den Tod, doch seine Frau Leonore macht sich auf, ihn zu retten. Der Aufruf, die Ketten zu sprengen und gegen Unrecht und Willkür aufzustehen, hat Beethoven zu einer Musik inspiriert, deren aufrührerisches Potential mit Händen zu greifen ist. Kontrastiert und reflektiert unter anderem durch Texte von Anthony Burgess, entsteht ein Abend, der das gesungene und das gesprochene Wort in inspirierenden Dialog setzt.
 
Mit: Astrid Kessler (Sopran), Jonathan Stoughton (Tenor), Gábor Bartinai (Klavier), Matthias Breitenbach (Rezitation)

Konzert


So, Mo & Di, 18., 19. & 20. 10., Rosengarten
1. Akademiekonzert
Gabrieli, Bach und Schönberg

Inzwischen wissen wir: Auf einen monumental besetzten Bruckner, Mahler oder Messiaen werden Zuhörerinnen und Zuhörer, Orchester wie auch Dirigenten in dieser Spielzeit zunächst einmal verzichten müssen. GMD Alexander Soddy und das NTO nehmen die Gelegenheit zum Anlass, im Fundus der Musikgeschichte zu stöbern – und Werke ausfindig zu machen, die man im großen Konzertsaal sonst selten zu hören bekommt. Dass es kleiner besetzten Kompositionen an Glanz nicht mangelt, stellt das neu konzipierte Programm des 1. Akademiekonzerts 2020/21 eindrucksvoll zur Schau.

Musikalische Leitung: Alexander Soddy

Genaue Termine:
So, 18.10.2020, 18.00 Uhr
Mo, 19.10.2020, 17.30 Uhr
Mo, 19.10.2020, 20.30 Uhr
Di, 20.10.2020, 17.30 Uhr
Di, 20.10.2020, 20.30 Uhr


So, 25.10.2020, 16.00 Uhr, Opernhaus
Himmel, Erde und Meer
Konzert mit dem Opernchor

Mit einem stimmungsvollen Programm nehmen die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum mit auf eine Reise zwischen Himmel, Erde und Meer und lassen in Werken u.a. von Johannes Brahms, Tovio Kuula oder Sergei Taneyev die romantisch herbstliche Natur aufleben. Vielgestaltig und abwechslungsreich sind nicht nur die Formen der Natur, sondern auch die musikalischen Wege, die die einzelnen Komponisten beschritten haben. So wechseln sich Stücke für gemischten Chor mit Werken für Herren- oder Damenchor ab und Acapella-Klänge treffen auf instrumental begleiteten Chorgesang.

Leitung: Dani Juris

Vorschau November


So, 01.11.2020, 20.00 – 21. 30 Uhr, Opernhaus
Der Barbier von Sevilla
von Gioacchino Rossini
White-Wall-Oper 3
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

So, 08.11.2020, 20.00 – 21. 30 Uhr, Opernhaus
Hänsel und Gretel
von Engelbert Humperdinck | ab 6 Jahren
White-Wall-Oper 4
In deutscher Sprache mit deutschen und türkischen Übertiteln