Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Oper - März 2020

Liebe Opernfreundinnen und Opernfreunde,

wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Quadrate suchen und die Platanen vor dem NTM in frischem Grün erstrahlen, wird es in Mannheim ringsum Frühling. In der Oper freuen wir uns im März jedoch nicht nur über das gute Wetter, sondern auch über einen ganzen Reigen unterschiedlicher Veranstaltungen:

Unmittelbar nach der Premiere von »Phantome der Oper« am 29. Februar, erwartet Sie am 1. März die nächste Uraufführung im Musiksalon // Klassik – Menschenbilder. Das Ensemble um den Pianisten und gefeierten Liedbegleiter Alexander Fleischer bringt Stefan Heuckes »Der Mensch« in einer Fassung für Mezzosopran, Bratsche und Klavier zum ersten Mal zur Aufführung. Der gebürtige Baden-Württemberger komponiert auf der Grundlage von Hölderlins gleichnamiger Ode ein intimes Gespräch zwischen Sängerin und Instrumentalisten und stellt die Musik in den Kontext eines humanistischen Weltbildes.
Auf höchst ungewöhnlichem Terrain bewegt sich der Musiksalon // Extra am 19. März, wenn Ludwig van Beethovens einzigartiger Liederzyklus »An die ferne Geliebte« auf dem Deck eines Frachters erklingt. In Vorbereitung auf den 250. Geburtstag des Komponisten macht sich der #BTHVN2020 Musikfrachter, ein Projekt der Beethoven Jubiläum GmbH, auf eine lange, musikalische Reise von Beethovens Geburtsstadt Bonn nach Wien und legt einen kleinen Zwischenstopp am Stephanienufer in Mannheim ein. Kommen Sie mit an Bord und erleben Sie einmalig Musiker des NTM auf einem Schiff!
Eine weitere Besonderheit bieten uns GMD Alexander Soddy und Korrepetitor Elias Corrinth im Musiksalon // Klassik – Parsifal zu vier Händen und geben in verkürzter Fassung für zwei Pianisten einen kleinen Vorgeschmack auf die Wiederaufnahme »Parsifal« im April.
Worauf wir uns im März in der Oper besonders freuen, ist der Festliche Opernabend zu Donizettis »Don Pasquale« am 21. März. Mit Kristina Mkhitaryan als Norina und Levy Sekgapane als Ernesto ist der Abend ein Garant für musikalische Bravour und vorzüglichen, schwungvollen Opernspaß.
Eine ganz besondere Premiere erwartet uns am Ende des Monats mit »Hippolyte et Aricie«: Zum ersten Mal hebt sich im Nationaltheater der Vorhang für eine Oper von Jean-Philippe Rameau. In seinem Meisterwerk setzt der Barockkomponist die Kräfte von Zuneigung, Eifersucht und Rache in Bewegung und erzählt die Geschichte einer fatalen Liebe, die eine ganze Familie in den Abgrund zu reißen droht. In der Regie von Lorenzo Fioroni, der bereits mit Monteverdis »Poppea« sein Talent für spektakuläre Theaterbilder unter Beweis gestellt hat, und der musikalischen Leitung von Barockspezialisten Bernhard Forck entsteht ein monumentaler Opernabend, der Mannheims Rameau Debüt in allen Aspekten gerecht wird.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Premiere:


So, 29.03.2020, 18.00 - 21.15 Uhr, Opernhaus
Hippolyte et Aricie
Von Jean-Philippe Rameau
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Frankreich zur Zeit des Sonnenkönigs. Der Hof ergeht sich in rauschenden Festen, Ballett- und Opernaufführungen von nie zuvor gesehener Prachtentfaltung. Den »Soundtrack« dazu lieferte lange Zeit Jean-Baptiste Lully – bis 1733 der bereits fünfzigjährige Jean-Philippe Rameau seine erste Oper der Öffentlichkeit vorstellte: »Hippolyte et Aricie« nach einer Vorlage von Racine. Expressive Dissonanzen und eine übermenschlich gesteigerte Ausdruckskraft prägen Rameaus musikalische Sprache. Den damaligen Zuhörern muss es in den Ohren geklungen haben, als sie miterlebten, wie Phädras zerstörerische Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyte eine ganze Familie in den Abgrund zu reißen droht. Doch im Frankreich des 18. Jahrhunderts gibt es eine Instanz, die den Untergang abwendet: Jupiter, der im rechten Moment eingreift und Hippolyte seiner »rechtmäßigen« Geliebten Aricie zuführt.

Lorenzo Fioroni, der bereits mit Monteverdis »Poppea« sein Talent für spektakuläre Theaterbilder unter Beweis gestellt hat, spürt dem revolutionären Genie Rameaus nach und verhilft »Hippolyte et Aricie« gemeinsam mit dem Barockspezialisten Bernhard Forck zur Mannheimer Erstaufführung.

Musikalische Leitung: Bernhard Forck (Gast)
Regie: Lorenzo Fioroni
Bühne: Paul Zoller
Ko-Bühnenbildnerin: Lori Casagrande
Kostüme: Katharina Gault
Choreografie: Pascale-Sabine Chevroton
Licht: Damian Chmielarz
Dramaturgie: Cordula Demattio
Chor: Dani Juris

Diane: Eunju Kwon
Amour, Une Bergère: Nikola Hillebrand
Aricie: Amelia Scicolone
Phèdre: Sophie Rennert (Gast)
Oenone: Marie-Belle Sandis
La Grande Pretresse / Une Pretresse / Une Chasseresse: Natalija Cantrak (Opernstudio)
Hippolyte: Charles Sy (Gast)
Arcas, Mercure: Koral Güvener (Opernstudio)
Thésée: Nikola Diski
Tisiphone: Uwe Eikötter
Jupiter, Neptun, Pluton: Patrick Zielke  
Mit dem Opernchor

Festlicher Opernabend


Sa, 21.03.2020, 19.30 - 22.00 Uhr, Opernhaus
Don Pasquale
Von Gaetano Donizetti
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Mit Levy Sekgapane als Ernesto und Kristina Mkhitaryan als Norina

»Don Pasquale, ein alter Junggeselle, altmodisch, geizig, leichtgläubig, eigensinnig, im Grunde ein guter Kerl. Doktor Malatesta, Arzt, ein findiger Kopf, zu allen Scherzen gern aufgelegt, unternehmungslustig. Ernesto, Neffe des Don Pasquale, jung, glücklicher Liebhaber von Norina. Norina, eine junge Witwe, sprunghaftes Naturell, unfähig Widerspruch zu ertragen, aber aufrichtig und gefühlvoll.« So charakterisiert Gaetano Donizetti die Hauptfiguren seines Meisterwerks »Don Pasquale« aus dem Jahr 1843: Eine zeitlose Geschichte, Belcanto auf seinem Höhepunkt, perlende Leichtigkeit und ein zupackendes Orchester.

Ist damit schon alles gesagt? Ganz der Tradition der Commedia dell’Arte gemäß wird ein alter Mann, der junge Frau heiraten will, nach allen Regeln der Kunst hinters Licht geführt. Die Frage ist nur: Warum will der eingefleischte Junggeselle Don Pasquale eigentlich plötzlich heiraten? Die Antwort auf diese Frage wird nun augenzwinkernd in Szene gesetzt von einer Regisseurin, die nicht nur in »Die Liebe zu drei Orangen« und »Aschenputtel« gezeigt hat, dass sie Komödie kann: Cordula Däuper ist seit Jahren ein Garant für fulminanten Opernspaß in Mannheim – und das für die ganze Familie.

Musikalische Leitung: Jānis Liepiņš / Elias Corrinth
Regie: Cordula Däuper
Bühne: Sylvia Rieger
Kostüme: Sophie du Vinage
Licht: Damian Chmielarz
Dramaturgie: Mark Schachtsiek
Chor: Dani Juris

Don Pasquale: Bartosz Urbanowicz / Patrick Zielke
Doktor Malatesta: Nikola Diski  / Ilya Lapich
Ernesto: Juraj Hollý / Joshua Whitener
Norina: Nikola Hillebrand / Amelia Scicolone
Ein Notar: Stephan Somburg / Hee-Sung Yoon
Mit dem Opernchor

Konzert


Mo, 09.03.2020, 20.00 Uhr, Rosengarten
Di, 10.03.2020, 20 Uhr, Rosengarten
5. Akademiekonzert

Zoltán Kodály: Tänze aus Galánta
Édouard Lalo: Konzert für Violoncello und Orchester d-Moll
Maurice Ravel: Pavane pour une infante défunte
Béla Bartók: Der wunderbare Mandarin op. 19

Zwei Ungarn und zwei Franzosen kommen in eine Bar … was folgt ist kein Flachwitz, sondern eine geballte Ladung ausgelassener Klangpoesie!
Mit Kodály, Bartók, Lalo und Ravel gibt der junge Amerikaner Roderick Cox sein Mannheimer Debüt.

Dirigent: Roderick Cox
Violoncello: Maximilian Hornung

Musiksalon:


So, 01.03.2020, 20.00 Uhr, Oberes Foyer
Musiksalon // Klassik: Menschenbilder
Mahler, Clarke, Heucke

Eine Uraufführung im Musiksalon: Hölderlins Ode »Der Mensch« gilt als einer der Höhepunkte der Beschreibung eines humanistischen Weltbildes, das der gebürtige Baden-Württemberger Stefan Heucke in ein intimes Gespräch zwischen Sängerin und Instrumentalisten gebannt hat. Das Werk wurde als Orchesterstück bereits uraufgeführt, doch beruht es auf einer Kammerfassung, die den Gedankenreichtum Hölderlins noch schärfer erfasst. Das Ensemble um Pianist Alexander Fleischer, der bereits in verschiedenen Musiksalons als ausgezeichneter Liedbegleiter begeistert hat, flankiert diese Uraufführung mit Gustav Mahlers »Kindertotenliedern«, Rebecca Clarkes selten gespielter, klangschöner »Sonate für Viola und Klavier« aus dem Jahr 1919 und fünf Liedern von Charles Martin Loeffler – und schafft so ein musikalisches Bild philosophischer Lebensbetrachtungen.

Mit: Julien Heichelbech (Bratsche), Alexander Fleischer (Klavier) und Susanne Scheffel (Mezzosopran)


So, 08.03.2020, 11.00 Uhr, Oberes Foyer
Musiksalon // Klassik: »Der Hirt auf dem Felsen«
Schubert und Brahms

Der Berliner Opernsängerin Anna Milder, die durch ihre Darstellung der Leonore in Beethovens »Fidelio« bekannt wurde, widmete Franz Schubert im Jahr 1828 einen ungewöhnlichen Liedzyklus. In dessen Zentrum steht ein Hirte, der in schwindelerregender Höhe seine Lieder weit über die Täler erklingen lässt – ein Pasticcio aus Gedichten, das die Liedform sprengt, einen Dialog mit der Klarinette eingeht und in der italienischen Arie sein Vorbild sieht.
Das Sextett um Klarinettist Patrick Koch führt gemeinsam mit Sopranistin Nikola Hillebrand den Hirten in neue musikalische Höhen und stellt Schuberts Meisterwerk Johannes Brahms’ Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll op. 114 und das Klarinettenquintett h-Moll op. 115 zur Seite.
Beide Werke prägt der Reichtum an Gefühlen, von der Melancholie bis hin zu höchster Dramatik und das Spiel mit der musikalischen Form, was den Konzertgenuss zu einem immer wieder überraschenden Erlebnis macht.

Mit: Nikola Hillebrand (Sopran), Dennis Posin (Geige), Moni-Kathrin Blunier (Geige), Detlef Grooß (Bratsche), Friedemann Döling (Cello), Julia Anna Koch (Klavier) und Patrick Koch (Klarinette)


So, 15.03.2020, 11.00 Uhr, Oberes Foyer
Musiksalon // Klassik: Beethoven und Du Puy
Ungleiche Zeitgenossen

Édouard Du Puy war ein ungebändigtes Genie, das aufgrund seines unsteten und unsittlichen Lebenswandels erst am Preußischen, später am Dänischen Königshof in Ungnade fiel und seine Karriere schließlich in Schweden fortsetze. Als Geigenvirtuose, Opernsänger und Dirigent wurde er bewundert; unermüdlich machte er die Musik Mozarts der skandinavischen Öffentlichkeit bekannt.
Der Genfer, der eine Reihe von Opern und Ballettmusiken verfasste, die bis heute in Skandinavien zum musikalischen Kanon zählen, sah in Mozart und Rossini ein Vorbild, interessierte sich jedoch ebenso für zeitgenössische Komponisten. Ob auch Beethoven zu diesen zählte, ist nicht bekannt. Dabei sind Beethoven und Du Puy Zeitgenossen im wahrsten Sinne: Beide im Jahr 1770 geboren, hat Beethoven Du Puy um nur knapp fünf Jahre überlebt.
Doch wie äußert sich diese Zeitgenossenschaft in ihrem Schaffen? Um diese Frage zu beantworten, stellt das bewährte Lupot-Quartett um Konzertmeister Andrei Rosianu Du Puys Konzert in a-Moll für Fagott und Streicher Beethovens Streichquartett Nr. 12 in Es-Dur op. 127 gegenüber.

Mit: Lupot Quartett: Andrei Rosianu (1. Geige), Susanne Phieler (2. Geige), Stephanie Phieler (Bratsche), Martin Voigt (Cello) und Felicia Dietrich (Fagott)


Do, 19.03.2020, 19.30 Uhr, BTHVN2020 Musikfrachter, Stephanien-Ufer, Anleger 1
Koordinaten 49°28‘29.6‘‘N 8°27‘48.7‘‘E
Musiksalon // Extra: »An die ferne Geliebte«
Beethoven-Konzert auf dem Musikfrachter

In Vorbereitung auf den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens macht sich ein Schiff auf den langen Weg von Beethovens Geburtsstadt Bonn nach Wien, um den Klang des revolutionären Komponisten in die Städte zu bringen. Und der Musiksalon bringt den Klang Beethovens aufs Schiff!
Tenor Raphael Wittmer, Solist im NTM-Opernensemble, und das Trio um NTM-Cellistin Eun-Ae Junghanns schauen mit Beethovens legendärem Liedzyklus »An die ferne Geliebte« op. 98 und Beethovens Streichtrio op. 9 Nr. 2 auf Sehnsuchtsorte, vergangene Erlebnisse und schmerzlich vermisste Menschen und zeichnet eine Gefühlswelt, die nicht nur Reisende gut kennen. Seekranke und Heimatverbundene müssen sich keine Sorgen machen, die Flussfahrt wird erst am Tag nach dem Konzert fortgesetzt!

Mit: Raphael Wittmer (Tenor), Elias Corrinth (Klavier) und das Ensemble Audace: Felix Wulfert (Geige), Alexander Petersen (Bratsche), EunAe Junghanns (Cello)

Der BTHVN2020 Musikfrachter ist ein Eigenprojekt der Beethoven Jubiläums Gesellschaft mbH in Kooperation mit dem Netzwerk Junge Ohren. Programmpartner sind das Beethoven Orchester Bonn, der Deutsche Musikrat mit der Bundesauswahl Konzerte junger Künstler, die Jeunesses Musicales Deutschland mit der Jugendinitiative mu:v! und Podium Esslingen mit dem Fellowship-Programm


Do, 26.03.2020, 20.00 Uhr, Theatercafé
Musiksalon // Klassik: Parsifal zu vier Händen

Als Assistent von Richard Wagner in Bayreuth unternahm Engelbert Humperdinck die schier unmögliche Aufgabe, Wagners letztes Musikdrama »Parsifal« auf zwölf Szenen für zwei Pianisten und einen Sprecher zu reduzieren. Es gelang. Doch obwohl dieses ungewöhnliche Werk die von Wagner beschriebenen Schauplätze und Ereignisse mit ebenso großem Farbenreichtum und hoher Plastizität beschreibt wie seine Vorlage, verschwand das Werk beinahe ein Jahrhundert lang in den Archiven der Musikwissenschaft.
In einer Stadt wie Mannheim, in der die alljährliche Aufführung des »Parsifal« Tradition hat, gehört dieses Werk unbedingt aufgeführt, dachten sich GMD Alexander Soddy und sein Assistent Elias Corrinth.

Mit: GMD Alexander Soddy (Klavier) und Elias Corrinth (Klavier)

Vorschau April


Fr, 10.04.2020, 17.00 - 22.30 Uhr, Opernhaus
Parsifal (Wiederaufnahme)
Von Richard Wagner

Der Gralskönig Amfortas leidet an einer unheilbaren Wunde, die er sich zuzog, als er im Schloss des teuflischen Klingsor den Verführungskünsten der schönen Kundry erlag. Allein ein »reiner Tor, durch Mitleid wissend«, kann ihn von seinem Schmerz erlösen. Nach langen Irrfahrten und »wissend geworden« durch den Kuss der einstigen Verführerin Kundry gelingt es Parsifal, den heiligen Speer zurückzugewinnen. Die Macht Klingsors ist gebrochen und Amfortas von seinem Leiden befreit. Parsifal enthüllt den lange verborgenen Gral, der Kraft und Jugend spendet.

Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Inszenierung nach: Hans Schüler
Bühne: Paul Walter
Kostüme: Gerda Schulte
Choreografische Mitarbeit: Luches Huddleston jr.
Licht: Alfred Pape
Chor: Dani Juris

Amfortas: Nikola Diski
 
Titurel: Dominic Barberi
Gurnemanz: Sung Ha
Parsifal: Nikolai Schukoff (Gast)
Klingsor: KS Thomas Jesatko
Kundry: Tuija Knihtilä