Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Oper - Januar 2019

Liebe Opernfreundinnen und Opernfreunde,

wir wünschen Ihnen einen schwungvollen Rutsch ins Neue Jahr! Zum Beispiel im Nationaltheater, wo das 2019 mit schwungvollen Walzern im Rahmen des Neujahrskonzertes beginnt. Unter der Musikalischen Leitung von Karl-Heinz Bloemeke, der als Professor Künstlerpersönlichkeiten wie unseren ersten Kapellmeister Benjamin Reiners begleitete, lässt das NTO beliebte Klassiker der Komponisten erklingen, die neben ihrer Liebe zu Walzern auch den Namen Strauß/Strauss in unterschiedlichen Schreibweisen teilen. Am 12. Januar geht es glanzvoll weiter: Beim Festlichen Opernabend treffen die Sopranistin Anita Hartig und der Tenor Stephen Costello als Liebespaar Mimì und Rodolfo des Opernklassikers »La bohème« aufeinander.

Beide gaben am Anfang ihrer Karriere mit diesen Rollen ihr Operndebut. Heute sind kaum aus der Opernlandschaft wegzudenken und haben bereits in Mailand, New York, München, Berlin und London Puccini-Fans begeistert. Jenseits der großen Bühne, hat der Musiksalon im Januar ein reichhaltiges Programm zu bieten: Das Ensemble Audace erfüllt am Vormittag des 13. Januars das Obere Foyer mit Kammermusik aus den Federn von Mozart und Beethoven, die sie auf Musik des tschechischen Neoklassizisten Bohuslav Martinú treffen lassen. Wer neugierig ist, wie romantisch es in der Montagehalle des NTM werden kann, sollte sich den Liederabend am 19. Januar nicht entgehen lassen. Sopranistin Nikola Hillebrand und Pianist Robin Phillips präsentieren an diesem Abend ein Programm mit Romantischem Liedgut von Schubert bis Wolf. Und weil die Böhmischen Komponisten auf dem Opernspielplan derzeit etwas zu kurz kommen, widmet sich das Ensemble um die NTO-Fagottistin Antonia Zimmermann am 20. Januar den Kammermusiken von Smetana, Janácek und Martinú. Ausnahmsweise wollen wir Sie am 28. Januar zu einem Konzertbesuch außerhalb des NTM einladen und freuen uns auf eine besondere Begegnung. Der Musiksalon ist an diesem Montag zu Gast in Mannheims neusten Jazzclub Ella & Louis. Hier treffen NTO Geiger Arne Roßbach und der NTM Korrepetitor Elias Corrinth auf die Jazzcombo „Blank Page“, und die impressionistischen Klänge von Claude Debussy treffen auf jazzige Bearbeitungen. Wer bei der diesjährigen Eröffnung des Musiksalons dabei war, sollte dieses Konzert auf keinen Fall verpassen.

Wir freuen uns auf ihren Besuch im neuen Jahr!

Neujahrskonzert


1. Januar 2019 – Opernhaus, 18 Uhr
Wiener Schmäh von Strauß bis Strauss

Das Walzerkomponieren muss ihnen im Blut gelegen haben: Mit unzähligen berühmten Walzern, Polkas und Märschen hat die Wiener Strauß-Dynastie Musikgeschichte geschrieben. Und was wäre das berühmte Wiener Neujahrskonzert ohne sie? Weniger bekannt ist, dass neben Johann Strauß Vater und Sohn auch die jüngeren Brüder Eduard und Josef Strauß begnadete Komponisten waren. Sie alle kommen im Neujahrskonzert des Nationaltheaters unter der Leitung von Karl-Heinz Bloemeke zu ihrem Recht. Aber damit noch nicht zu Ende: In anderer Schreibweise geht die Walzertradition auch im 20. Jahrhundert weiter. Richard Strauss’ »Rosenkavalier« gibt davon ebenso Zeugnis wie Oscar Straus, der nach seiner Erfolgsoperette »Ein Walzertraum« von 1907 auch in Hollywood und am Broadway Erfolge landete.

Musikalische Leitung: Karl-Heinz Bloemeke

Festlicher Opernabend


Sa 12. Januar 2019 – Opernhaus, 19 Uhr
La Bohème

Über den Dächern von Paris fristen der Dichter Rodolfo und seine Freunde ihr ärmliches Künstlerdasein. Rodolfo liebt seine schwindsüchtige Nachbarin Mimì, doch die Liebe zerbricht. Erst als ihr Tod bevorsteht, finden die beiden wieder zusammen. Puccinis tragische Liebesgeschichte wird von einem sängerischen Traumpaar verkörpert: Anita Hartig und Stephen Costello. Die rumänische Sopranistin Anita Hartig ist eine der gefragtesten Opernsängerinnen der heutigen Zeit. »La bohème« ist ein Werk, das an vielen wichtigen Punkten ihrer Karriere stand: Als Mimì gab sie ihr Debüt an der Romanian National Opera und wurde in dieser Partie von Wien über Paris bis New York von der Presse gefeiert. Im Alter von nur 26 Jahren machte der Tenor Stephen Costello mit seinem Debüt in New York international von sich reden. Seitdem ist er auf vielen der weltweit wichtigsten Bühnen regelmäßig zu Gast. Als Rodolfo kennt man ihn bereits in Madrid, Dallas, Dresden und Berlin.

Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Mimì: Anita Hartig
Rodolfo: Stephen Costello

Musiksalon


So, 13. Januar 2019 – Oberes Foyer, 11 Uhr
MUSIKSALON// KLASSIK
Ensemble Audace
Mozart, Beethoven, Martinú

Zu den schönsten Ergebnissen von Mozarts Kontrapunktstudien gehören die dreistimmigen Streicherbearbeitungen der Fugen Johann Sebastian und Wilhelm Friedemann Bachs, denen er langsame Einleitungssätze vorangestellt hat. Mit ihnen beginnt das Mannheimer »Ensemble Audace« einen Bogen vom Barock zur Klassik und weiter in die Moderne. Denn auch im Frühwerk Ludwig van Beethovens nehmen Streichtrios einen wichtigen Platz ein. Besonders die Streichtrios des Opus 9 sprengen das traditionell unterhaltsame Genre. Denn anders als Bach oder Mozart, die in einer festen ständischen Ordnung aufwuchsen, veröffentlichte Beethoven seine ersten Werke in einer Zeit der Umwälzungen. Bohuslav Martinú wiederum ist der bedeutendste tschechische Komponist nach Dvorák; in Paris fand er seinen lebensfrohen Stil zwischen klassischer Moderne und Volksmusik.

MIT: Eun-Ae Junghanns (Cello), Maximilian Junghanns (Geige), Alexander Petersen
(Bratsche)


So, 9. Dezember 2018 – Montagehalle Werkhaus, 20 Uhr
MUSIKSALON//LIED
Nikola Hillebrand und Robin Phillips
Romantisches Liedgut von Schubert bis Wolf

Wenn es so etwas gibt wie den Heiligen Gral des Kunstlied-Repertoires, dann ist das das Oeuvre Franz Schuberts. Er hinterließ einen Schatz von ca. 600 Liedern, die auf unvergleichliche Art und Weise die großen Dramen des Lebens in feinste Miniaturen bannen. »Seine Kompositionen besitzen Originalität, Charakter, Wahrheit und Gefühl. Da ist keine Note unnütz und die unbemerkbarste Veränderung im Akkord oder in der Begleitung bewirkt oft den herrlichsten Effekt.«, beschrieb schon zu Lebzeiten die Wiener Zeitung. Hugo Wolf beschritt mit seinem Liedschaffen andere Wege. Hin- und hergeworfen zwischen Phasen massiver Selbstzweifel und größter Euphorie, komponierte Wolf von extremen Emotionen gezeichnete Lieder, denen er Texte von Goethe über Mörike bis Ibsen zu Grunde legte. Er selbst sagt über seine Kompositionen: »Aus meinen großen Schmerzen, mach’ ich die kleinen Lieder.« Mit ihrem prachtvollen Sopran hat sich Nikola Hillebrand schnell in die Herzen der Mannheimer gesungen. Im Oktober 2018 erhält sie den Arnold-Petersen- Preis als beste Nachwuchssängerin des Ensembles.

MIT: Nikola Hillebrand (Sopran) und Robin Phillips (Klavier)


So, 20. Januar 2019 – Oberes Foyer, 11 Uhr
MUSIKSALON//KLASSIK
Böhmische Matinée
mit Werken von Smetana, Janácek und Martinú

Man muss es zugeben: Die Böhmischen Komponisten kommen im Mannheimer Repertoire etwas zu kurz. Umso schöner ist es deshalb, dass das Ensemble um die NTO-Fagottistin Antonia Zimmermann ein böhmisch-mährisches Programm zwischen Romantik und Moderne zusammengestellt hat. Mit Smetanas Klaviertrio in g-Moll, Janáceks "Märchen" für Violoncello und Klavier und Martinús Ballettmusik für sechs Instrumente "La revue de cuisine", entfaltet sich ein aufregendes musikalisches Panorama über drei Generationen hinweg. Martinú gelang mit dem Ballett der um den Herd tanzenden Küchengeräte sogar sein Durchbruch im Paris der 20er Jahre. Doch ganz gleich, welcher musikalischen Schule sie sich jeweils zugehörig fühlten, die slawische Volksmusiktradition hatte einen spürbaren Einfluss auf die Werke der Komponisten, die in dieser Kammermusikmatinée zusammen erklingen.

MIT: Asli Kiliç (Klavier), Patrick Koch (Klarinette), Eun-Ae Junghanns (Cello), Felix Wulfert
(Geige), Lukas Zeilinger (Trompete), Antonia Zimmermann (Fagott)


Mo,28. Januar 2019 – Ella und Louis, 20 Uhr
MUSIKSALON // ZU GAST IM »ELLA UND LOUIS«
Debussy trifft Jazz
»Musiksalon« trifft »Ella und Louis«

Wer bei der Musiksalon-Eröffnung der Musik von Claude Debussy gelauscht hat, wird sich vielleicht gedacht haben, dass die Harmonien und Motive des Impressionisten fast etwas Jazziges haben. Auf Grundlage dieser Beobachtung hat die Jazzcombo »Blank Page« ihr musikalisches Projekt »Impressions of Debussy« ins Leben gerufen. »Ohne Debussys aus den unterschiedlichsten Kulturen schöpfenden musikalischen Impressionismus wäre die pianistische Tonsprache eines Bill Evans schwer vorstellbar «, postuliert das Quintett. Auf intelligente und charmante Weise begannen die Jazzer also, Kompositionen von Debussy zu adaptieren und in ihre Klangwelt zu überführen. Ein gelungenes Experiment, dem an diesem Abend in Thomas Sifflings neuem Jazzclub »Ella und Louis« nun wieder Original-Kompositionen von Debussy an die Seite gestellt werden. Orchestergeiger Arne Roßbach und Pianist Elias Corrinth, Korrepetitor am NTM, lassen Debussys Violinsonate in g-Moll erklingen. Klassik beeinflusst Jazz, beeinflusst Klassik, beeinflusst Jazz ...

MIT: Arne Roßbach (Geige), Elias Corrinth (Klavier) und »Blank Page«: Florian Dohrmann
(Kontrabass), Joachim Staudt (Saxophon), Christoph Neuhaus (Gitarre), Lars Binder
(Schlagzeug)

Orchester


4. Akademiekonzert
Mo, 7. und Di, 8. Januar 2019 – Rosengarten, 20 Uhr
Bedrich Smetana: Mein Vaterland (Má Vlast)

Das hat Seltenheitswert: Bedrich Smetanas Tondichtungszyklus „Mein Vaterland“ ist im Konzert außerhalb Tschechiens so gut wie nie im Ganzen zu hören. Ingo Metzmacher, Spezialist für musikalische Aktualität und schon in der vergangenen Spielzeit zu Gast in Mannheim, hat Lust, den schönen Riesen aufzuwecken – und wird aus Smetanas nationalstolzen Historienbildern mit Sicherheit jede Menge Gegenwärtiges zutage fördern!

Musikalische Leitung: Ingo Metzmacher

 

Vorschau Februar

Premieren


So, 10. Februar 2019
Paare
Georg Anton Benda / Béla Bartók
»Der gute Ehemann« von Georg Anton Benda und
»Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók

Was hält Paare zusammen? Was treibt sie auseinander? Wie nah kann man sich kommen, wie fern bleibt man sich letztlich? Das Opernstudio am Nationaltheater nimmt sich dieser Fragen in einer zweiteiligen Studioproduktion an. Der frühklassische Komponist Georg Anton Benda wählt einen eher humoristischen Ansatz für sein Intermezzo: Um ihre ehelichen Freiheiten zu erweitern, stellt Rosetta ihrem Gatten eine Falle und verführt ihn zum vermeintlichen Seitensprung. Die männliche Selbstherrlichkeit scheitert kläglich und die Ehe ist (vorerst) gerettet. Anders bei Béla Bartóks »Blaubart«. Hier endet die Neugier einer jungen Frau auf das Vorleben ihres Geliebten in einer Tragödie, als sie hinter der letzten von sieben verschlossenen Türen seine drei vorigen Frauen entdeckt. Die märchenhaftsymbolistische Handlung ist vielfältig ausdeutbar, und Béla Bartók schuf eines seiner bekanntesten und beeindruckendsten Tongemälde dafür. Der Musikalische Leiter des Studios, Robin Phillips, und der szenische Leiter Marco Misgaiski werden nach der begeistert aufgenommenen »Wüsten Insel« in der Spielzeit 2016/2017 gemeinsam mit den jungen Sängerinnen und Sängern des neuen Opernstudios diese starken Gegensätze in einem Abend zusammenführen.

Musikalische Leitung: Robin Phillips
Regie & Bühne: Marco Misgaiski
Kostüme: Martina Klander
Dramaturgie: Jan Dvorák


So, 17. Februar 2019
Orpheus in der Unterwelt
Jacques Offenbach

Nicht mit dem widrigen Schicksal, sondern mit Langeweile und Überdruss haben Orpheus und Eurydike in der wohl respektlosesten Fassung des Mythos zu kämpfen, die jemals vorgelegt wurde. Jacques Offenbachs »opéra bouffon« aus dem Jahr 1858 nimmt die Verhältnisse im Paris des Zweiten Kaiserreichs aufs Korn: Verstellung und Fassade sind alles. Es gilt unter allen Umständen den Schein zu wahren, denn ansonsten droht die »Öffentliche Meinung« mit Rufmord. Nur diese Drohung ist es, die Orpheus schließlich dazu bewegt, in die Unterwelt zu gehen, um dort nach seiner Gattin zu suchen. Eurydike selbst hat keinerlei Absicht, in die eheliche Langeweile zurückzukehren, stürzt sich stattdessen in die Arme von Höllengott Pluto – und, als auch dieser sie enttäuscht, in die Fänge einer verführerischen Fliege … Die Geschichte einer verzweifelten Suche nach Glück und Abenteuer, die immer wieder aus denselben Gründen scheitert, inszeniert Markus Bothe als rasant überdrehtes Versteckspiel, in dem nach Herzenslust geliebt, gelogen, gelitten und gelacht wird. Auch der berühmte Höllen-Cancan darf natürlich nicht fehlen.

Regie: Markus Bothe
Bühne: Robert Schweer
Kostüme: Justina Klimczyk
Licht: Damian Chmielarz
Choreografie: Norbert Steinwarz
Dramaturgie: Cordula Demattio
Chor: Dani Juris