Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

Site name

Oper - Januar 2018

Liebe Opernfreunde,

mit einer rauschenden Feier im Theater à la 1920er-Jahre wollen wir das alte Jahr verabschieden. Gebührend begrüßen werden wir es mit festlichen Klängen von Händel bis Mozart. Denn wann wäre die Feuerwerksmusik passender als am Neujahrstag? Der Barockspezialist und Konzertmeister der Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck, konnte für die Leitung dieses Konzerts gewonnen werden. Und mit Konzerten verschiedenster Façon geht es weiter durch den Januar, denn auch unsere erste Opernpremiere des Jahres wird eine konzertante sein. Peter Tschaikowskys Rarität Jolanthe wurde von Anna Netrebko wiederentdeckt und bekannt gemacht. Die Partitur gehört zu den farbenreichsten und aufregendsten – dennoch selten gespielten – Werken Tschaikowskys. Am NTM wird sie von Benjamin Reiners und einem illustren Solistenensemble um Astrid Kessler zum Klingen gebracht.

Zum Beginn eines neuen Jahres gehören immer auch gute Vorsätze. Einer unserer guten Vorsätze, die wir schon seit einiger Zeit gefasst haben, können wir jetzt endlich verwirklichen: Mit der großzügigen Unterstützung von Deloitte werden wir ab 5. Januar (Aufstieg und Fall des Stadt Mahagonny) für ausgewählte Vorstellungen im Opernhaus auch englischsprachige Übertitel anbieten. Wir wollen damit auch nicht-deutschsprachigen Gästen die Möglichkeit zu geben, den Aufführungen bequem zu folgen.

Ihnen allen wünscht das Team der Oper am Nationaltheater ein glückliches neues Jahr! Wir freuen uns auf viele gemeinsame Opernerlebnisse!

Premiere
Konzertante Oper


Do, 25. Januar 2018 – Opernhaus
Jolanthe
Peter Iljitsch Tschaikowsky
in russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Ein prachtvoller Schlossgarten in der sonnigen Provence, reife Früchte, Mädchenchöre und Lachen: Die Welt von Prinzessin Jolanthe gleicht einem Traum. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass er ein Trugbild ist. Eine dicke Mauer und ein verschlossenes Tor umgeben diesen Garten, zu dem der Zutritt bei Todesstrafe untersagt ist.
Der Einakter Jolanthe entstand 1891 und ist die letzte Oper Tschaikowskys. Im Jahr seines Todes erlebte der Komponist noch die deutsche Erstaufführung in Hamburg, die von Gustav Mahler dirigiert wurde. Seither ist die Liste der szenischen Aufführungen kurz geblieben. An der Musik liegt es nicht, denn diese gehört zu den farbenreichsten in Tschaikowskys Oeuvre: Ein idealer Fall für eine konzertante Aufführung am NTM. Benjamin Reiners ist mit seinem energetischen und sensiblen Dirigat prädestiniert für das Werk.
Vielleicht beruht die Wirkung der Komposition ja auf der Nähe des Komponisten zur Geschichte der Jolanthe, die auf einem Versdrama des Dänen Henrik Hertz fußt. Schließlich war auch Tschaikowskys Leben von einem Geheimnis geprägt – dem um seine Homosexualität. Anders als bei ihm selbst kommt bei Jolanthe am Ende die Wahrheit ans Licht: Ein medizinischer Eingriff schenkt ihr das Augenlicht und die bedrückenden Geheimnisse lösen sich in Liebe auf.
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners
Chor: Dani Juris
Mit: Kessler, Sandis, Yoon, Sojer; Anikin, Lagunes, Urbanowicz, Whitener

Erstmals werden ab Januar ausgewählte Opernvorstellungen in englischer Sprache übertitelt!

Festlicher Opernabend


So, 14. Januar 2018, 19.30 Uhr – Opernhaus
Cavalleria rusticana / I pagliacci
von Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo
mit Aleksandrs Antonenko als Canio und Elena Zhidkova als Santuzza

Liebe, Eifersucht, Mord! Der Doppelabend Cavalleria rusticana / I pagliacci bringt ganz große Oper auf die Bühne. Mit Aleksandrs Antonenko als Canio kommt ein junger Tenor ans NTM, der sich innerhalb von kürzester Zeit die bedeutendsten Bühnen zwischen Mailand, New York und Wien eroberte und dort mit Größen wie Renée Fleming oder Riccardo Muti zusammenarbeitete. Elena Zhidkova, die regelmäßig mit Pultstars wie Claudio Abbado, Christian Thielemann oder Valery Gergiev arbeitet, wird die Santuzza verkörpern.
Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Mit: Bello, Mykytenko, Sandis, Zhidkova; Antonenko, Ayers, Kakhidze, Lagunes, Wittmer

Musiksalon


Sa, 6. Januar 2018, 20 Uhr – Opernhaus (!)
MUSIKSALON // KLASSIK
Opercussion
Die Schlagwerker des NTM-Orchesters spielen Werke von Steve Reich

Ein Experiment mit zwei Tonbändern revolutioniert 1965 die Musikgeschichte. Wurde Reichs Musik zunächst für ihre Einfachheit belächelt, so erhob ihn spätestens 1971 sein einstündiges Schlagzeug-Ensemblewerk »Drumming« zur Gallionsfigur der Minimal Music. Neben dem ersten Teil von »Drumming« wird im Musiksalon das berühmte »Sextet« sowie »Music for pieces of wood« präsentiert. Der Konzertaufbau umfasst eine Unzahl an Vibraphonen, Xylo- und Metallophonen, dazu zwei Konzertflügel und weiteres Schlagwerk aller Art – wir haben uns aus diesem Grund entschieden, das Konzert auf die Bühne des Opernhauses zu verlegen!
MIT: Lorenz Behringer, Jens Knoop, Raphael Nick, Fumiko Nomura, Junghyun Oh und Stefan Rupp


Mo, 15. Januar 2018, 20 Uhr – Theatercafé
MUSISKALON // JAZZ
Peter Lehel Quartet feat. Henning Wiegräbe: »Bone Talks«

Die nach ihm benannte Band des vielseitigen Saxophonisten und Komponisten Peter Lehel ist der Tradition der großen Jazz-Quartette verpflichtet, lädt sich aber auch immer wieder gerne hochkarätige Gastmusiker aus ganz anderen musikalischen Genres ein.
Für das Album »Bone Talks« beispielsweise bekamen die Jazzer Unterstützung durch den Posaunen-Virtuosen Henning Wiegräbe. Der ausgewiesene Fachmann in Sachen Alter Musik ist mit den renommiertesten Ensembles und Orchestern unterwegs. Gut, dass dabei noch Zeit für seine andere Leidenschaft ist: die Erweiterung des Repertoires für klassische Posaune. Und da könnte sich »Bone Talks« einreihen. »Bone Talks« ist kein leichtgemachtes Cross-Over von Klassik und Jazz, sondern ein diffiziler musikalischer Grenzgang zwischen Swing, Funk, Jazz, Rock und europäischer Klassik, ein Grenzgang mit einem einmalig expressiven Sound.
MIT: Peter Lehel (Saxophon), Ull Möck (Klavier), Mini Schulz (Bass), Dieter Schumacher (Schlagzeug) und Henning Wiegräbe (Posaune)


Sa, 20. Januar 2018 – Montagehalle
MUSIKSALON // LIED
Kammersänger Thomas Jesatko: Johannes Brahms: »Die schöne Magelone«

Von den Geschichten aus 1001 Nacht über die provenzalische Sagenwelt bis in die Volksbuchsammlung von Gustav Schwab: Die Geschichte von der Liebe zwischen der Prinzessin Magelone und dem Grafen Peter zählte jahrhundertelang zu den populären Stoffen der Literatur. Der Romantiker Ludwig Tieck legte 1797 die bis heute erfolgreichste Bearbeitung vor und die schrie geradezu nach einer Vertonung. Doch erst 1861 folgte Johannes Brahms dem Ruf und verlieh dem singenden Grafen Peter endlich die schönsten Melodien. Er komponierte gar Szenen, die vom Klavier nicht nur begleitet sondern selbstständig mitgestaltet werden müssen. Das klingt nach einem Auftrag für den Bariton Thomas Jesatko, der uns gemeinsam mit Lorenzo di Toro am Klavier in die romantische Sagenwelt entführt. Gemeinsam mit Ragna Pitoll lassen wir auch die anderen Protagonisten der Erzählung zu Wort kommen, denn Brahms’ Die schöne Magelone wird gerade im Zusammenspiel von Lesung und Musik zum bezaubernden Erlebnis.
MIT: Thomas Jesatko (Gesang), Ragna Pitoll (Rezitation), Lorenzo di Toro (Klavier)

Neujahrskonzert


Mo, 1. Januar 2018, 18 Uhr – Opernhaus
Kammerakademie
mit Bernhard Forck

Bernhard Forck, der Geiger, Dirigent und Barockspezialist, der am NTM bereits die Neuinszenierung von Händels Hercules betreute und in einem Orchesterkonzert zeigte, wie lebendig und beglückend der Klang der Barockmusik ist, kehrt zum Neujahrskonzert der Musikalischen Akademie zurück nach Mannheim. Es erwartet Sie ein Programm mit Werken von Mozart, Rameau und Händel. Als Solistin wird Sopranistin Nikola Hillebrand auf der Bühne stehen. Und die Feuerwerksmusik wird dabei natürlich auch nicht fehlen!
Musikalische Leitung: Bernhard Forck, Solistin: Nikola Hillebrand

Gastspiel

Mi, 17. Januar 2018, 19.30 Uhr — Opernhaus
Der erste Mensch
nach Albert Camus
Gastspiel von Joachim Król & l’Orchestre du Soleil

In einem sensationellen erzählerischen Parforceritt entführt Joachim Król sein Publikum als Ich-Erzähler in eine Welt voller Armut, und Lebensfreude, voller Unschuld und Sehnsucht. Die Welt eines Kindes, das in einer Familie von Analphabeten aufwächst und am Ende zu einem geachteten Intellektuellen wird. Es ist die Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus, in dessen autobiographischen Roman Der erste Mensch er seine Kindheit Revue passieren lässt – so humorvoll wie berührend und in einer Sprache von poetischer Schönheit. Die Musik des »Orchestre du Soleil« liefert den mitreißenden Soundtrack zu diesem faszinierenden Werk.
Rezitation: Joachim Król; Musik: l’Orchestre du Soleil
Kostüme, Bühnenbild, Textbearbeitung, Produktion, Regie: Martin Mühleis

Vorschau Februar

Premiere


Sa, 24. Februar 2018 – Opernhaus
Ernani
Giuseppe Verdi

Von Beginn an hatte Giuseppe Verdi ein offenes Ohr für die Stimmen der Zeit. In seinem Frühwerk Ernani von 1844 greift er auf eine Vorlage Victor Hugos zurück, die bei ihrer Uraufführung einen Theaterskandal bisher unbekannter Ausmaße ausgelöst hatte. Die junge Generation findet hier zu ihrer eigenen Sprache – das Extreme, Überzeichnete interessiert sie mehr als die Helden der traditionellen Tragödie: Um den ermordeten Vater zu rächen, setzt der Held Ernani das eigene Leben aufs Spiel und findet, gefangen in abstrusen und unmenschlichen Vorstellungen von Ehre und Moral, auch in der Liebe zur schönen Elvira keine Ruhe. Bereits in ihrer berührenden und packenden Deutung der Genoveva von Robert Schumann zeigte Regisseurin Yona Kim, wie weit sie in die Psyche ihrer Figuren vorzudringen in der Lage ist.
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners, Regie: Yona Kim, Bühne: Heike Scheele Kostüme: Falk Bauer, Licht: Reinhard Traub, Chor: Dani Juris Mit: Clark; Kakhidze, Abdulla/Lagunes, Anikin/Ha, Wittmer, Mehr