Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

Site name

Mai 2024 – Jonathan Stoughton und Lorenzo Di Toro

BEGEGNUNG MIT JONATHAN STOUGHTON UND LORENZO DI TORO AM MITTWOCH, 8. MAI 2024, 20.00 UHR IN DER LOBBY WERKHAUS
BEGEGNUNG MIT JONATHAN STOUGHTON UND LORENZO DI TORO AM MITTWOCH, 8. MAI 2024, 20.00 UHR IN DER LOBBY WERKHAUS

Der Tenor Jonathan Stoughton und Solorepetitor Lorenzo Di Toro waren unsere Gäste bei der Mai-„Begegnung“. Opernintendant Albrecht Puhlmann führte die beiden in seiner Moderation zunächst zurück zu ihren musikalischen Wurzeln.

Jonathan Stoughton erzählte lachend, dass er schon früh mit der Oper in Kontakt kam, da sein Vater Opernfan sei und im Auto immer Opern gehört wurden. In der Praxis kam er über den Kirchenchor zum Singen. Später studierte er am Royal College of Music in London Gesang. Nach seinem Abschluss ging er ans National Opera Studio und war danach mit verschiedenen „Touring Opera Companies“ unterwegs. Hier sang er ein breites Repertoire, aber die Musik Richard Wagners hatte es ihm schon seit seinem ersten Besuch der „Meistersinger“ angetan. Um so mehr freut es ihn, dass sich seine Stimme in diese Richtung entwickelt hat. Wie gut, das zeigte er mit Siegmunds „Winterstürme“ – beeindruckend auch oder gerade in der Lobby Werkhaus.
Stoughton erzählte weiter, dass er gerade als Siegfried in Bern gastiert, was ihm viel Spaß macht. Da dies aber parallel zu seinem Bacchus/Tenor in der „Ariadne“ in Mannheim passiert, sei er gerade viel am Proben und Auftreten, und vor allem am Pendeln zwischen den beiden Städten. Auf die Frage wie er sich bei solch einem vollen Programm erholt, überraschte er das Publikum als er erklärte, dass er neben viel Schlaf, auch „Voice Massage“ praktiziert. Dies sei eine besondere Technik, die zur Entspannung von Kiefer, Hals und Schultern beiträgt.
Auf seine Traumrollen angesprochen nennt Jonathan Stoughton den Otello, Peter Grimes und den Captain Vere (aus Brittens „Billy Budd“).
Lorenzo Di Toro stammt aus Catania und auch in seiner Familie wurde viel Musik gehört, aber eher Symphonien und Kammermusik statt Oper. Das Interesse für die Musik war geweckt und führte ihn zum Studium nach Rom. Er arbeitete danach zunächst als Korrepetitor an der Opéra national de Paris. Von 2009-2020 war Di Toro schon einmal als Solorepetitor und Dirigent am NTM tätig und konnte in der Zeit „fast alle Wagner-Opern erarbeiten“. Nach einem Wechsel an die Staatsoper Berlin (2020-23) ist er jetzt wieder als Korrepetitor zurück am NTM. Eine besondere Freude macht ihm außerdem das Komponieren und Arrangieren von Musikstücken. Das Publikum bekam auch zwei Kostproben: zunächst eine spannende Eigenkomposition, die Tarantella und Walzer „mischt“ und später „A song for peace“, was in der nächsten Spielzeit mit dem NTM Kinderchor aufgeführt werden soll.
Den musikalischen Abschluss machten die beiden Gäste wieder gemeinsam - mit Brittens „The Plough Boy“. Das Publikum spendete begeistert Beifall für einen unterhaltsamen Abend mit einigen überraschenden musikalischen Momenten.

Text: Petra Eder
Bilder: Luisa Reiblich / Petra Eder