Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Weihnachtsbrief 2020

Liebe Theaterfreundinnen, liebe Theaterfreunde,

das Jahr 2020 wird uns lange in Erinnerung bleiben. Ein weltweit sich ausbreitendes Virus hat zu massiven Veränderungen in unser aller Leben geführt. Viele Menschen mussten mit Einschränkungen in ihrer beruflichen Tätigkeit zurechtkommen (Kurzarbeit, Home Office etc.), Eltern mit Kindern hatten häufig große Probleme, ihren Beruf mit den gestiegenen Anwesenheitszeiten der Kinder zu koordinieren. Neben vielen Branchen wie der Gastronomie und den Einzelhandel haben die Einschränkungen durch die Pandemie vor allem das kulturelle Leben hart getroffen.

Besonders schwer ist es für die sogenannten Solo-Selbstständigen, die von einem Tag auf den anderen keine Verdienstmöglichkeiten mehr hatten. Die vom Land und von den Kommunen unterstützten Kultureinrichtungen waren dagegen besser gegen die Folgen der Pandemie abgesichert, sodass es hier in der Regel nicht zu bedrohlichen finanziellen Entwicklungen im persönlichen Bereich gekommen ist.
Extrem bedauerlich ist allerdings, dass es, abgesehen von einer kurzen Zeit, nicht mehr möglich ist, kulturelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel Theateraufführungen, in der Anwesenheit von Publikum durchzuführen.

Die Kulturinstitute, darunter auch unser Nationaltheater, haben versucht, durch Produktionen, die digital im Internet abrufbar waren, den Kontakt mit dem Publikum aufrecht zu erhalten. Dies waren anerkennenswerte Bemühungen, die mit großem Engagement durchgeführt wurden, die aber verständlicherweise nicht den Theaterbesuch ersetzen konnten. Trotzdem war die nur knapp siebenwöchige Spielzeit geprägt von innovativen und exzellenten Aufführungen in allen Sparten. Am letzten Wochenende vor der Schließung konnten wir am Samstag noch die unter die Haut gehende Premiere von „Das Versprechen“ sehen und am Sonntag als emotionaler Gegen-Entwurf eine luftig, farbenfrohe Inszenierung des „Barbier von Sevilla“ erleben. All das ist in unserem Theater möglich und hat uns sozusagen voller Hoffnung und guter Gedanken in die erneute Schließung entlassen. Erfreulicherweise können die Künstler des Nationaltheaters, anders als bei der ersten Schließung, unter Corona-Bedingungen ihre Proben durchführen. Dies geschieht auch mit großem Einsatz. Mehrere Produktionen in Schauspiel, Oper und Ballett sind schon abgeschlossen oder sind in Arbeit. Sie sind jederzeit abrufbar. Die KünstlerInnen und wir, das Publikum, hoffen inständig darauf, dass die Ergebnisse der intensiven kreativen Bemühungen möglichst bald wieder auch vor Publikum gezeigt werden kann!
Wie Sie wissen, unterstützen wir seit Jahrzehnten die Institution des Hausautors. Da diese DramatikerInnen in der Corona-Zeit keinerlei eigene Aktivitäten entfalten konnten, haben wir sie mit einem einmaligen Beitrag unterstützt. Sie waren uns dafür sehr dankbar.

Die Freunde und Förderer waren und sind direkt von der Pandemie betroffen, so konnten wir seit Monaten keine unserer beliebten Begegnungen mehr durchführen, was wir sehr bedauern. Ein Opfer der Corona-Situation wurde auch unsere Mitgliederversammlung, die kurzfristig abgesagt werden musste. Damit entfiel auch die geplante Neuwahl des Vorstands. Nach der Satzung bleibt daher der alte Vorstand im Amt, bis durch eine Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt wird. Bei der unsicheren Situation ist es unmöglich, im Augenblick einen neuen Termin zu nennen, wir stehen im ständigen Kontakt mit der Intendanz und werden Sie über die Entwicklung auf dem Laufenden halten und Sie selbstverständlich sofort unterrichten, sobald wir eine gewisse Sicherheit haben.
Sehr erfreulich war für uns, dass wir es endlich nach vielen Bemühungen geschafft haben, unsere jungen TheaterfreundInnen, die „NThusiasten“ wieder zu beleben! Es hat sich eine bunt gemischte junge Truppe um Hana Kadrija gebildet, die ein neues frisches Logo entworfen hat, ein zukunftsfähiges Konzept auf die Beine gestellt hat und nach der Wieder-Öffnung des Theaters Ende Januar damit mit Elan starten wird. Wir freuen uns alle sehr darauf und sind gespannt, was sich in Zukunft in diesem Bereich alles tuen wird.
Liebe Theater FreundInnen, das Theater fehlt uns sehr, trotz der widrigen Umstände wünschen wir Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Übergang ins neue Jahr, das hoffentlich wieder persönliche Begegnungen in unserem Theater erlauben wird.

Wir freuen uns auf Sie und grüßen Sie mit herzlichen Grüßen,

Ihre
Prof. Dr. Achim Weizel
1. Vorsitzender
Ulla Hofmann
Stellv. Vorsitzende
Helen Heberer
Stellv. Vorsitzende



P.S. Und nun noch ein Hinweis in eigener Sache: Wie Sie vielleicht der Berichterstattung im MM entnommen haben, werden Achim Weizel und Ulla Hofmann, für ihre unermüdliche Tätigkeit für das Theater und unseren Förder-Verein mit der „Bürgermedaille in Gold“ der Stadt Mannheim ausgezeichnet. Dazu möchte der Vorstand der Freunde und Förderer ganz herzlich gratulieren. Wir sind unendlich dankbar für das großartige Engagement in den letzten 25 Jahren. Ohne Achim Weizel und Ulla Hofmann stünde unser Verein heute nicht da, wo er jetzt steht.